Für die beiden Allstars der EWE Baskets Oldenburg war es ein langer und erlebnisreicher und erfolgreicher Tag in Bonn. Bevor Rickey Paulding und Philipp Schwethelm mit ihren ALLSTAR Teams am Samstagabend gegeneinander antraten, waren beide am späten Nachmittag bereits Duellanten im Dreier-Contest.
Den Sieg im ALLSTAR Game vor 6.000 Zuschauern sicherte sich jedenfalls Paulding mit dem „Team International“, das Schwethelms „Team National“ mit 102:99 (61:40) in die Schranken wies.
Dafür durfte Schwethelm nicht nur im Dreier-Contest richtig hinlangen.
Oldenburgs Scharfschütze war in der Crunchtime auf dem besten Wege, das Team National noch zum zwischenzeitlich nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg zu schießen. „Schwethelm war unglaublich mit seinen Dreiern, er hat das ganze Team National auf seine Schultern genommen“, sagte Raoul Korner, Headcoach Team International.
Zusammen mit Raymar Morgan und Maxi Kleber war Schwethelm Topscorer der Partie. Dabei erzielte der 27-Jährige in seinem fünften ALLSTAR-Auftritt alle seine 21 Punkte von jenseits der Dreier-Linie mit einer fantastischen Trefferquote: sieben von 13 Dreiern landeten im Korb. Völlig zu Recht wurde Schwethelm unter lautem Beifall zum Most Valuable Player (MVP) in der 29. Ausgabe des ALLSTAR Game gekürt.
„Ein bisschen ärgerlich, dass wir nicht doch noch gewonnen haben“, sagte Schwethelm mit verschmitztem Lächeln nachdem ihm die MVP-Trophäe übergeben wurde.
Mit Paulding und Schwethelm waren gleich zwei ALLSTARS aus Oldenburg auch im Dreier-Contest beim ALLSTAR Day der easyCredit BBL vertreten. Der für den verletzten Julius Jenkins kurzfristig in den Dreier-Wettbewerb eingesprungene Paulding schaffte im Sechser-Feld (fünf Profis und ein Qualifikant aus dem Amateuer-Bereich) den Einzug ins Finale leider nicht.
„Qualifikant Paul Hörschler hat gut vorgelegt, der hat mich ein wenig unter Druck gesetzt“, sagte Paulding mit ein wenig Ironie. „Aber für meine Familie war es sicherlich ein gute Unterhaltung!“
Dafür trumpfte Philipp Schwethelm groß auf! Oldenburgs Scharfschütze legte mit 21 Punkten den Bestwert im ersten Durchgang hin und konnte es sich leisten, den sogenannten "Halfcourt Shot", der bei einem Treffer zusätzliche drei Punkte obendrauf gibt, mit dem Rücken zum Korb abzuschließen. Denn im Shootaround am Mittag hatte Schwethelm genau so getroffen.
„Man muss früh in den Rhythmus kommen. Im Training habe ich das vorher mal durchgespielt, damit ich ein Gefühl dafür bekomme, wie schnell oder langsam so eine Minute vergeht“, so Schwethelm kurz vor dem Wettbewerb.
Im Finale war dann aber gegen Ryan Thompsons (Bonn) herausragende 24 Punkte kein Kraut gewachsen. Mit 20 Punkten wurde Schwethelm aber immerhin noch Zweiter!
Im späteren ALLSTAR Game stand Oldenburgs legendäre Nummer 23 (Paulding, 7 Punkte, 4 Rebounds, 1 Assist, 1 Block) ebenso wie Oldenburgs Nummer 33 (Schwethelm, der aber mit der Nummer 7 auflief somit Bambergs Patrick Heckmann die 33 überließ) in der Starting Five - und waren gleich in der Frühphase des Spiels direkte Gegenspieler.
Im Vorprogramm der Profis hatte ein anderer Oldenburger seinen großen Auftritt. Piet Niehus von der Baskets Akademie Weser-Ems machte im NBBL ALLSTAR Game 14 Punkte, gab 9 Assists und traf drei Dreier.
Dennoch unterlag Niehus mit dem „Team Nord“ beim 85:90 nur knapp gegen „Team Süd“ in einem furiosen Stelldichein der besten U19-Spieler Deutschlands vor 4.100 Zuschauern.
Text: Roland Schekelinski (EWE Baskets Oldenburg)
Fotos: Ulf Duda / easyCredit BBL