Die EWE Baskets Oldenburg stehen nach einer herausragenden Leistung in den Playoffs der Basketball Champions League. Am Dienstagabend besiegten die Oldenburger Muratbey Usak Sportif dank eines Offensivfeuerwerks mit 106:77.
Die EWE Baskets haben ihre Fans mit großartigem Teambasketball verwöhnt. Über die gesamten 40 Minuten dominierten die Oldenburger ihren Gegner aus der Türkei, zeigten immer wieder spektakuläre Aktionen und rissen die Zuschauer so von ihren Sitzen. 32 Assists standen für die Mannschaft von Headcoach Mladen Drijencic am Ende in den Statistiken. Immer wieder fanden die Oldenburger den Weg zum Korb, erzielten 54 Punkte am Brett und verwandelten 62 Prozent aller Feldwürfe. Gleich sechs Akteure punkteten zweistellig, Brian Qvale wurde mit 21 Punkten zum Topscorer. Überragender Mann des Spiels war aber Chris Kramer, der mit 16 Punkten, 13 Assists und zehn Rebounds das erste Triple-Double in der Geschichte der Basketball Champions League erzielte.
Von Beginn an hatten beide Mannschaften ihren offensiven Rhythmus gefunden und trafen in den ersten Minuten nahezu nach Belieben. Auf Oldenburger Seite setzte Frantz Massenat mit fünf schnellen Punkten und klugen Pässen die ersten Akzente. Bis zum 11:6-Zwischenstand hatten die Gastgeber jeden ihrer Feldversuche getroffen. Nur für einen kurzen Moment verloren die EWE Baskets die Konzentration (11:12), punkteten dann aber wieder zuverlässig und zogen Ende des Viertels auch defensiv an. Dirk Mädrich erzielte sieben Punkte binnen kurzer Zeit und die Oldenburger führten erstmals zweistellig (29:19).
Nur in den ersten Minuten des zweiten Viertels verloren die EWE Baskets dann kurzzeitig ihren Rhythmus und erlaubten den Gästen den Rückstand zu verkürzen (29:26). Es sollte der letzte enge Moment des Spiels bleiben. Ein Dreier von Frantz Massenat leitet den nächsten Lauf ein, der vor allem von Rickey Paulding bestimmt wurde. Zehn Punkte erzielte der Oldenburger Kapitän bis zum Ende der Halbzeit und brachte die Gastgeber klar in Führung (53:42).
In den zweiten 20 Minuten wurden die Vorteile der EWE Baskets in allen Bereichen dann immer deutlicher. Abgesehen von einigen individuellen Highlights der Türken, spielten nur noch die Oldenburger und schraubten das Ergebnis immer stärker in die Höhe. Die Mannschaft von Mladen Drijencic suchte geduldig die richtige Option und fand die zumeist bei Brian Qvale. Elf Punkte hatte der Center im dritten Viertel erzielt, als er nach gut fünf Minuten vom Feld ging, die Führung war auf 68:51 angewachsen.
Im letzten Viertel reihten die EWE Baskets dann die Highlights aneinander. Vladimir Mihailovic fand mit einem No-Look-Pass Brian Qvale zum 82:61, klaute kurze Zeit den Ball und vollstreckte per Dunking, nur um zwei Angriffe später Dominic Lockhart für den nächsten Dunk zu finden. Lockhart war es dann auch, dem es per Dreier vorbehalten war, zum 100:72 zu treffen. Nun warteten die Teamkollegen vor allem noch auf den fehlenden Rebound von Chris Kramer, um das Triple-Double zu erreichen. 39 Sekunden vor dem Ende war der historische Moment gekommen und Kramer durfte das Spiel unter stehenden Ovationen verlassen.
Mit dem 106:77-Erfolg haben sich die EWE Baskets nicht nur für die Playoffs qualifiziert, sondern übernehmen auch den zweiten Rang der Tabelle, der noch die Chance auf ein Freilos in der ersten Runde eröffnen könnte.
Bild: Ulf Duda/fotoduda.de