Die EWE Baskets Oldenburg haben am Sonntag einen wichtigen Erfolg in der easyCredit BBL gefeiert. Beim 86:82-Erfolg über die WALTER Tigers Tübingen schrieb Rickey Paulding mit seinem 5000. Punkt der BBL-Karriere Geschichte.
Vorfreude lag in der Luft, als Rickey Paulding mit noch 3:28 Minuten Restspielzeit an der Freiwurflinie stand. Sekunden später entlud sich die Spannung in nicht enden wollenden Standing Ovations der 4907 Zuschauer in der großen EWE Arena. Paulding hatte soeben seinen 5000. Punkt in der easyCredit BBL erzielt. Ein Wert den seit 1998 nur vier Spieler erreicht hatten. Keinem dieser Akteure allerdings waren die Punkte für nur einen Club gelungen.
Wenige Minuten später stand dann auch der wichtige Erfolg über die WALTER Tigers Tübingen fest. Über fast die gesamten 40 Minuten hatten die Gastgeber geführt, mussten gegen gute Tübinger aber bis zum Ende um den Erfolg kämpfen. Den entscheidenden Vorteil für die Oldenburger brachten viele zweite Chancen und gleich elf erzwungene Ballverluste der Gäste nach der Halbzeit. Zudem konnten sich die EWE Baskets in der Offensive auf Spieler verlassen, die gewöhnlich nicht zu den Topscorern zählen. Philipp Schwethelm erzielte 20 Punkte und traf vier von fünf Versuchen aus der Distanz. Maxime De Zeeuw steuerte 18 Punkte bei ebenfalls starken Quoten bei.
Die Oldenburger hatten von Beginn an gezeigt, wie wichtig der Sieg gegen Tübingen für die Mannschaft war. Mit konzentrierter Verteidigung und guter Ballbewegung setzten sich die Gastgeber früh ab, führten nach einem Dreier von Frantz Massenat mit 10:3 und eroberten sich schnell Rebound-Vorteile. Obwohl nun auch die Gäste ins Spiel fanden, hielt Philipp Schwethelm mit zwei Dreiern zunächst den Abstand (18:10), die EWE Baskets führten nach dem ersten Viertel mit 24:17.
Auch im zweiten Abschnitt deutet zunächst wenig auf einen spannenden Abend hin. Nach einem Korbleger plus Bonusfreiwurf von Maxime De Zeeuw und einem Dreier von Rickey Paulding wuchs der Vorsprung auf 30:17. Paulding legte einen Dunk trotz Foulspiels und einen Distanzwurf nach und hielt den deutlichen Abstand (39:27). Bis auf 16 Punkte wuchs der Vorsprung, bevor die EWE Baskets sich kurz vor der Halbzeit mit nachlassender Konzentration und unnötigen Fehlern aus dem Tritt brachten. Ein 14:2-Lauf brachte die Gäste auf 40:45 heran. Ein Abstand, der bis zum Ende der Halbzeit Bestand hatte. Beide Teams hatten bis zu diesem Zeitpunkt 60 Prozent ihrer Distanzwürfe verwandelt und bereits 15 Dreier versenkt.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen dann die Gastgeber das Kommando, übten deutlich größeren Druck in der Verteidigung aus und sorgten so für viele Ballverluste der Tübinger. In der Offensive war es vor allem Philipp Schwethelm, der konstant für seine Mannschaft punktete. 12 Zähler markierte der Forward in dieser Phase und sorgte dafür, dass die Gastgeber sich absetzen konnten. Zwei Treffer aus der Distanz und ein Korbleger in den letzten zwei Minuten sorgten für die 75:62-Führung.
In den letzten zehn Minuten fehlte es den EWE Baskets aber an der Konstanz, um den Sieg ohne Spannung über die Zeit zu bringen. Nur zwei Punkte erzielten die Oldenburger in den ersten vier Minuten des Schlussviertels und ließen die Gäste nach einem Berry-Dreier wieder auf 77:72 herankommen. So entstand eine spannende Schlussphase, in der die Tübinger den EWE Baskets immer im Nacken saßen, aber nie die Führung übernehmen konnten. Mit einem Dreier plus Bonusfreiwurf brachte Alvaro Munoz die Tigers auf drei Zähler heran, die Gastgeber aber brachten das Spiel über die Zeit. Mit dem Erfolg klettern die Oldenburger nun wieder auf den sechsten Platz der Tabelle.
Stimme zum Spiel:
Mladen Drijencic (Headcoach): "Wir sind auf einen gut vorbereiteten Gegner getroffen, der mit einem Ziel ins Spiel gegangen ist. Tübingen hat physisch gespielt. Eine Schwierigkeit war, dass wir in der ersten Halbzeit 47 Punkte zugelassen haben. Wir haben heute zu sehr auf das Scoren gesetzt und dabei vergessen, dass man auch verteidigen muss. Wir waren nicht fokussiert genug und daraus müssen wir unsere Lehren ziehen. Zu Hause kann man so gewinnen, aber auswärts wird das auf diese Art extrem schwer."