Die EWE Baskets Oldenburg haben abseits des Parketts mit Schaffung von Aufsichtsrat und Beirat weitere strukturelle Maßnahmen umgesetzt und machen sich fit für die Zukunft. Der 16-köpfige Beirat unterstützt die Geschäftsleitung unter anderem bei Entscheidungsfindungen. Im Interview spricht der Vorsitzende des Beirats, Thorsten Trippler, über diese Aufgabe.
Herr Trippler, was motiviert Sie, sich nicht nur mit Ihrem Unternehmen „TU Unternehmensberatung“ als Premium-Partner sondern auch als Vorsitzender des Beirats zu engagieren? Ihr Terminkalender dürfte doch auch ohne diese Aufgaben locker zu füllen sein.
Thorsten Trippler: In der Schule habe ich gerne Basketball gespielt, es war aber auch die Sportart, in der ich die meisten Bänderrisse erlitten habe. (Lacht.) Also, über diese Schiene bin ich nicht zu den EWE Baskets gelangt. Ich bin gebürtiger Niedersachse, aber aufgewachsen in Kiel. Dort habe ich studiert und auch Sport gemacht. Ich war Torwart bei Holstein Kiel, in einer Phase als Holstein Anfang der 80er Jahre in der 2. Bundesliga und später in der Amateuroberliga Nord gespielt hat. Da war ich neben Andreas Köpke Torwart. Über den Sport bin ich in die Selbständigkeit gegangen und habe mit zwei Kollegen einen Zeitungsverlag übernommen, in dem das „Sport-Megaphon“ erschienen ist. Wir haben vom manuellen Schriftsatz auf digitalen Schriftsatz umgestellt und waren die ersten in Deutschland, die eine Publikation am PC umgesetzt haben. Das war 1984. Dadurch haben wir die Zeitung profitabel gestaltet. Beruflich hat es mich 1990 nach Berlin verschlagen und später nach Oldenburg. Hier habe ich eine Trainerausbildung bis zum B-Schein gemacht und Jugendmannschaften trainiert.
Wie haben Sie Hermann Schüller kennengelernt?
Thorsten Trippler: Wir hatten mal ein berufliches Projekt miteinander. Er fragte, wie es bei mir mit Basketball aussähe und ob ich mich da nicht mal engagieren wolle, um Dinge zu bewegen. Und die Themen, die hier bewegt werden müssen, die kenne ich. Gerade wenn man selbst aus dem Jugendbereich kommt. Die Frage, warum macht man das? Ich fühle mich mit den Themen verbunden. Ich fühle mich mit der Region verbunden. Zudem finde ich, dass wir mit unserer Firma auch eine Verantwortung haben für die Region. Wir müssen dort sein, wo unsere Mandanten der Zukunft sind. Wenn ich mich einbringe, dann will ich mich so einbringen, dass ich mitgestalten kann. Wenn man was verändern will, muss man auch mit anpacken.
Wie kann der Beirat den Club unterstützen?
Thorsten Trippler: Unser Beirat ist kein klassischer Beirat, wie man es sonst bei einer GmbH vermuten würde, wo der Beirat auch eine Organfunktion und Mitspracherecht hat. Das ist hier bei den EWE Baskets so aber nicht vorgesehen. Die Rolle des Beirates ist, einen Sparrings-Partner für die Geschäftsleitung zu haben. Und zwar nicht nur auf wirtschaftlicher Ebene sondern über Einbeziehung möglichst vieler Interessengruppen. Somit ist unser Beirat von seiner Zusammensetzung her eher untypisch. Ein GmbH-Beirat hat normalerweise drei, vier, wenn es hoch kommt fünf Mitglieder. Wir haben 16. Innerhalb dieser 16 Mitglieder ist die Politik vertreten, da ist die Wirtschaft vertreten, da sind die Fan-Clubs vertreten und die Stadt Oldenburg. Das ist ein breites Spektrum. Die Baskets GmbH hat ja einiges vor. Da gibt es das Projekt „Operation Excellence 2020“ und es gibt das Bestreben, das Ganze auf eine breite Basis zu stellen.
Der Beirat hat beschlossen, zwei Arbeitskreise einzurichten. Um welche Themen geht es da? Und was soll erreicht werden?
Thorsten Trippler: Wir nehmen uns Themen vor, die von der Geschäftsleitung priorisiert wurden. Das eine ist alles rund um das Thema „Sponsoring und Nachwuchsförderung“ und das andere ist „Spieltags-Event, PR und Medien“. Es gibt bereits viele Ideen auf der Geschäftsleitungs-Ebene, und da meine ich jetzt nicht nur Hermann Schüller sondern auch Claus Andresen und Regina Kulms und alle Ebenen, die sich darunter gliedern. Um nun diesen Informationsaustausch effizient zu gestalten, haben wir diese zwei Arbeitsgruppen gebildet, mit dem Ziel, Themen und Lösungen zu identifizieren, die man so bei den Baskets noch gar nicht bedacht hat. Da werden dann Ideen formuliert, im Beirat diskutiert und der Geschäftsleitung vorgestellt.
Sie haben den Nachwuchs bereits angesprochen. Welche Möglichkeiten sehen Sie, den Nachwuchs beim Thema Sponsoring auf eigene Beine zu stellen?
Thorsten Trippler: Mir war ja vorher gar nicht bewusst, wie erfolgreich die Nachwuchsarbeit schon ist. Diesen Erfolg muss man einfach weiter herausstellen. Auch der Stellenwert. Das ist ein gesellschaftlicher Auftrag. Es geht nicht nur darum, dass die Kinder Sport machen sondern auch was mitbekommen fürs Leben. Ich bin mir sicher, dass es in entscheidenden Positionen einige gibt, die das genauso sehen und die sich sagen: Das muss man fördern! Deswegen glaube ich, dass es ein richtiges Konzept ist,