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Maxime De Zeeuw: Spielintelligenz gepaart mit Kampfeswillen

13.07.2016

Den Namen Maxime De Zeeuw hatte in den Spekulationen um die Position des neuen Power Forward keiner auf der Rechnung. Umso größer war das Aufsehen, als die EWE Baskets Oldenburg am 28. Juni die Verpflichtung des belgischen Nationalspielers bekanntgegeben haben. Im Interview spricht De Zeeuw über seine neue Heimat Oldenburg - und was die Fans von ihm erwarten können.

Maxime, am besten wir klären das Wichtigste gleich zu Beginn: Wie spricht man Deinen Namen aus?

Maxime De Zeeuw: Haha, die Frage gefällt mir! Ja, darauf kann man nicht unbedingt von selbst kommen. Also, man sagt: Maksim De See-uh.

Als du als unser Neuzugang angekündigt wurdest, war das für viele eine Überraschung. Kaum jemand hatte dich auf der Rechnung. Warst du denn schon mal in Oldenburg? Kennst du die Stadt? Mit Rom hast du ja mal hier gespielt, da wirst du vermutlich kaum was von der Stadt gesehen haben.

Maxime De Zeeuw: Stimmt, ich war mit Rom im Eurocup hier und mit belgischen Clubs tatsächlich öfter mal in der Vorbereitung in Oldenburg. Damals war keine Zeit, mich in der Stadt umzuschauen. Das spielte sich alles in der Trainingshalle im Baskets Center ab. Aber das war schon mal beeindruckend, wirklich hervorragende Trainingsbedingungen. Allerdings: Die Stadt selbst muss ich erst noch entdecken.

Du hast nun schon bei einigen Clubs europaweit gespielt. Was erwartest du dir von der Basketball Bundesliga?

Maxime De Zeeuw: Die Namen von den Spielern und den Clubs sind mir geläufig. Ich habe mir in der Vergangenheit immer wieder mal Highlight-Szenen angeschaut. Daher weiß ich, dass es in der Bundesliga körperlich gut zur Sache geht und dass es in der Liga eine Menge talentierter Spieler gibt.

Du hast bei den EWE Baskets für zwei Jahre unterschrieben. Warum hast du dich für Oldenburg entschieden?

Maxime De Zeeuw: Ich hatte sehr gute Gespräche mit Coach Mladen Drijencic und Manager Srdjan Klaric. Da gab es sofort gegenseitige Sympathie. Wir haben dieselben Ansichten darüber, wie man als Team Basketball spielen muss. Außerdem gibt es sehr gute Spieler im Team, die auch schon seit mehreren Jahre hier spielen, wie zum Beispiel Rickey Paulding. Das sind für mich Hinweise darauf, dass der Club sehr gut organisiert ist.

Kennst du neben Rickey Paulding noch andere Oldenburger Spieler?

Maxime De Zeeuw: Ja, klar. Brian Qvale hat mal in Belgien gespielt. Gegen Chris Kramer und Vaughn Duggins habe ich schon gespielt. Das sind richtig gute Spieler. Ich freue mich sehr darauf, in so einer starken Mannschaft zu spielen.

Die EWE Baskets haben in der letzten Saison für viel Aufsehen gesorgt. Platz zwei nach der Hauptrunde hätten vor der Saison selbst die größten Optimisten unter den Experten nicht unbedingt getippt. In der Schlussphase wurden Top-Teams wie Bayern und Bamberg geschlagen. Was glaubst du, was in der kommenden Saison drin ist?

Maxime De Zeeuw: Ich hoffe, dass wir das nochmal wiederholen werden. Und dann müssen wir in den Playoffs weiter kommen. Wenn du Zweiter geworden bist, sind die Erwartungen höher und in der ersten Runden rauszufliegen, ist dann natürlich eine Enttäuschung. Also, Zweiter zu werden ist toll. Besser wäre es aber, in den Playoffs das Viertelfinale zu überstehen.

Was sind deine persönlichen Ziele für die neue Spielzeit?

Maxime De Zeeuw: Ich bin ein mannschaftsdienlicher Spieler. Für mich ist es wichtig, dass das Team gut dasteht. Ich will mich verbessern und möchte, dass der Club und die Fans sich bestätigt fühlen, mit mir die richtige Wahl getroffen zu haben. Denn Mladen und Srdjan sind sehr von mir überzeugt. Ich möchte unbedingt beweisen, dass sie recht haben.

Was ist deine Basketball-Philosophie?

Maxime De Zeeuw: (Überlegt) Wow, das ist gar nicht so leicht zu sagen... Mir ist es gar nicht so wichtig, im Mittelpunkt zu stehen. Ich stelle mich in den Dienst der Mannschaft. Ich setze auf gutes Passspiel, den Ball laufen lassen. Das war auch Thema in den Gesprächen mit Mladen. Für ihn steht das Team über allem.

Mit der Position des Power Forward sind hier in Oldenburg hohe Erwartungen verknüpft. Viele sind der Meinung, dass wir neben Verletzungsproblemen auch aufgrund eines Mangels an Athletik und Durchsetzungsvermögen auf der Vierer-Position in der ersten Playoff-Runde rausgeflogen sind. Was dürfen die Fans von dir erwarten? Wo liegen deine Stärken?

Maxime De Zeeuw: Als Vierer kann ich zum Korb ziehen. Ich kann aus der Distanz werfen. Ich kann Aufposten. Ich kann das Spiel des Gegners gut lesen. Und ich würde von mir behaupten, dass ich mit sehr viel Einsatz spiele und niemals aufgebe. Ich gehe immer mit viel Kampfeswillen zur Sache.

Du bist Belgier. Das heißt, du musst Radfahren lieben, oder?

Maxime De Zeeuw: Ja.

Weißt du, dass Oldenburg als Stadt der Radfahrer gilt? Auf 160.000 Einwohner kommen 250.000 Fahrräder.

Maxime De Zeeuw: Das war mir so nicht bekannt. Ich habe auch ein Rad und gehe sehr gerne mit Freunden auf Radtour.

Bleiben wir bei regionalen Besonderheiten: Hast Du schon mal die Begrüßung „Moin Moin“ gehört?

Maxime De Zeeuw: Nein. Als ihr meine Verpflichtung bekannt gegeben habt, da habe ich gesehen, dass ihr das auf Twitter geschrieben hattet. Was bedeutet das?

Das ist ein spezielles Oldenburg-Ding. Die Menschen hier sagen bei einer Begrüßung nicht „Hallo“ sondern „Moin“. Das ist norddeutscher Dialekt. Moin heißt schön, wobei in der Begrüßung der „Tag“ weggelassen wurde und nur noch Moin übrig geblieben ist. Wenn du also hier den Menschen in Oldenburg begegnen wirst und Moin sagst, hast du sicherlich ein Stein im Brett.

Maxime De Zeeuw: Danke, gut zu wissen. Das werde ich mir merken.

Das Gespräch führte Roland Schekelinski (EWE Baskets Oldenburg)