Mit gestärktem Selbstvertrauen und dem Glauben an das Comeback im Viertelfinale machen die EWE Baskets sich am Pfingstmontag auf den Weg nach Ulm. Dort müssen die Oldenburger am Dienstag (18.30 Uhr) bei ratiopharm ulm bestehen, um ein 5. Spiel in der großen EWE Arena zu erzwingen, das bereits am Donnerstag ausgetragen würde.
Ausgangssituation: Die Erleichterung bei Spielern, Verantwortlichen und Fans der EWE Baskets war in den Minuten nach Ende der Partie deutlich zu spüren. Die Mannschaft hatte dem großen Druck getrotzt und im vierten Abschnitt die Nerven behalten, nachdem die Gäste sich noch einmal in die Begegnung gespielt hatten und sogar in Führung gegangen waren. Die Hoffnung der Serie noch eine Wende geben zu können, ist spätestens nach dem 87:85-Erfolg wieder allgegenwärtig.
Dabei zieht die Mannschaft auch große Motivation aus der starken Unterstützung der Fans, die das Team im dritten Spiel leidenschaftlich unterstützt hatten. „Wir werden alles tun, um diese Serie zu gewinnen. Dieses Publikum hat es nicht verdient, aus den Playoffs auszuscheiden“, äußerte sich Headcoach Mladen Drijencic in der Pressekonferenz. Eine Aussage, die auch die mehr als 50 Fans bestätigen, die sich bereits am Montagabend auf den Weg nach Ulm machen werden.
Entscheidende Faktoren für den ersten Oldenburger Sieg in der Serie lassen sich gleich mehrere finden. Rickey Paulding ging als Kapitän voran, legte mit 30 Punkten eine Saisonbestmarke auf und ist von den Ulmern bisher nicht zu stoppen. 24,7 Zähler im Schnitt erzielte Paulding in den drei Partien, nimmt seinen Gegenspielern zudem vermehrt ihre Wirkung in der Offensive.
Auch die Umstellung auf Smallball erwies sich für die EWE Baskets am Samstag als wertvoll. Die Gastgeber konnten in der Defensive vermehrt switchen und nahmen der gegnerischen Offensive an Wirkung. Zudem gelangten die Oldenburger besser zum Korb und schlossen effektiv ab. 63,4 Prozent aller Würfe aus Nah- und Mitteldistanz waren erfolgreich, auch Brian Qvale wird immer besser in das Spiel integriert.
Am Dienstag ab 18.30 Uhr müssen die EWE Baskets in Ulm nun in einer aufgeheizten Atmosphäre bestehen und werden dabei Kraft aus den starken Auswärtsleistungen dieser Spielzeit ziehen. Die große EWE Arena jedenfalls bleibt für ein 5. Spiel am Donnerstag aufgebaut.
Der Gegner: Zum ersten Mal in dieser Serie liegt der Druck nicht alleine auf den EWE Baskets. Die Ulmer verpassten es, in Oldenburg den ersten Matchball zu verwandeln und werden nun alles daran setzen müssen, das entscheidende Spiel in der Fremde zu vermeiden. Verlassen kann sich das Team von Headcoach Thorsten Leibenath dabei auf Raymar Morgan, der bisher 24,3 Punkte und 8,7 Rebounds erzielt. Zudem spielt ratiopharm ulm die Treffsicherheit aus der Distanz in die Karten (46,8 Prozent).
Abzuwarten bleibt, ob die Gastgeber dem Beispiel der EWE Baskets folgen und eine Veränderung im Kader durchführen. Mit Carlon Brown steht ein siebter Ausländer zur Verfügung, mit dem die Ulmer neue Akzente setzen könnten.
Das sagt Headcoach Mladen Drijencic: Auf uns wartet das nächste Spiel, in dem es um alles geht. Zum ersten Mal werden aber auch die Ulmer nicht ohne Druck in ein Spiel gehen, die aber immer noch einen Matchball haben, den wir uns erst erkämpfen müssen. Ulm wird von der heimischen Kulisse viel Unterstützung erfahren, insofern stehen wir vor einer Herkules-Aufgabe. Wir müssen die Umstände ausblenden und uns auf die eigene Leistung konzentrieren. Es wird auch darum gehen, welches Team noch mehr Energie im Tank hat. Für uns heißt es, die Fehler zu minimieren und keine offenen Würfe zu erlauben, also auch die Würfe härter zu contesten. Zudem müssen wir die drei Schlüsselspieler Per Günter, Raymar Morgan und Chris Babb einschränken und in gleicher Weise mit allen Mitteln um die Rebounds arbeiten wie unser Gegner.
Text: Christian Ruhe (EWE Baskets Oldenburg)
Bild: UlfDuda/fotoduda.de