Mit einem Heimsieg wollen die EWE Baskets am Samstag zum Auftakt das richtige Zeichen für das Playoff-Viertelfinale setzen. Dann empfangen die Oldenburger ratiopharm ulm um 17.30 Uhr zum ersten Spiel der Serie in der großen EWE Arena.
Ausgangssituation: Eine märchenhafte Hauptrunde liegt hinter den EWE Baskets. Der Stolz war bei den Verantwortlichen der Oldenburger am Dienstag auf der Pressekonferenz deutlich spürbar. Die Ziele und Erwartungen wurden deutlich übertroffen, zudem gelang es die Zuschauer mit der leidenschaftlichen und teamorientierten Spielweise zu begeistern. Mit den Verlängerungen von Chris Kramer und Brian Qvale konnten zudem weitere wichtige Weichen für die Zukunft gestellt werden.
Das Team von Headcoach Mladen Drijencic hat allen Grund mit einer breiten Brust in die Playoffs zu gehen. 15 der 16 vergangenen Partien in der Beko BBL konnten die Oldenburger gewinnen, sind zudem vor den eigenen Fans eine Macht. Nur Würzburg gelang es in der großen EWE Arena zu gewinnen, im Jahr 2016 wurde noch keine Heimpartie verloren. Die Gastgeber hoffen am Samstag wieder auf eine gelbe Wand in ihrem Rücken.
Gleichwohl ist allen im Lager der EWE Baskets bewusst, dass die Erfolge der Hauptrunde ab Samstag keine Bedeutung mehr haben. Mit den Playoffs startet eine neue Phase, in der es nur auf die aktuelle Form ankommt und in der mit ratiopharm ulm ein Gegner wartet, der mit Platz 7 in der Hauptrunde unter Wert platziert war.
Mit den eigenen Fans im Rücken wollen die Gastgeber trotzdem im ersten Spiel ein Zeichen setzen. Die Vorfreude und Lust auf die Playoffs ist groß, es gilt die Emotionen in die richtigen Bahnen zu leiten, um mit einem Erfolg in der ersten Partie den Druck auf die Ulmer Seite zu bringen.
Der Gegner: Es gibt sie in jeder Saison, die Mannschaften, die erst nach der Hinrunde ihre Formation und die richtige Chemie auf dem Parkett finden und damit unter Wert in die Playoffs einziehen. Ratiopharm ulm ist in dieser Spielzeit das klassische Beispiel dafür. Sieben Niederlagen in den ersten neun Partien sorgten für Korrekturen am Kader von Thorsten Leibenath, die defensive Identität wurde mit Pierria Henry und Chris Babb gestärkt.
In der Rückrunde verloren die Ulmer nur noch fünf Begegnungen, hochgerechnet auf die Saison wären die Gäste so mit Heimrecht in die entscheidende Phase gestartet. Mit der Hypothek aus den ersten Wochen reichte es aber nur noch zum siebten Rang. Zuletzt kehrten Augustine Rubit und Carlon Brown nach Verletzungen zurück, auch Chris Babb könnte in Oldenburg wieder auf dem Parkett stehen. Ratiopharm ulm dürfte also zum richtigen Zeitpunkt wieder mit dem kompletten Team antreten.
Ulmer Topscorer ist Raymar Morgan, der im Saisonverlauf 15,3 Punkte und 6,7 Rebounds im Schnitt erzielt. Dabei verkörpert Morgan mit seiner athletischen Spielweise und geringeren Größe einen anderen Spielertyp als Brian Qvale. Wer seinen Center besser in die Serie bekommt, dürfte einen entscheidenden Vorteil besitzen. Nicht weniger bedeutend ist allerdings Per Günther für seine Mannschaft. Der Aufbauspieler erzielte 14,2 Punkte und 5,2 Assists im Schnitt. Im letzten Duell vor zwei Wochen gelang es den EWE Baskets aber die Kreise von Günther einzuschränken, der keinen Korb aus dem Feld erzielen konnte.
Die Bilanz: 21 von 31 Partien entschieden die EWE Baskets für sich, in Oldenburg konnten die Gäste erst drei Begegnungen für sich entscheiden. 2013 standen sich beide Mannschaften in den Playoffs gegenüber. Im Halbfinale gab damals der Heimvorteil den Ausschlag für die EWE Baskets, die dank 27 Punkten von Julius Jenkins die fünfte Begegnung für sich entschieden.
Das kommt: Die Serie geht mit Spiel 2 in Ulm weiter (11. Mai/20 Uhr). Unter www.thunderstorm-oldenburg.de läuft die Anmeldung für die Fahrt nach Ulm. Die EWE Baskets erhoffen sich eine möglichst große Unterstützung. Das zweite Heimspiel findet dann am 14. Mai wieder um 17.30 Uhr in der großen EWE Arena statt.
Das sagt Headcoach Mladen Drijencic: „Die Spannung vor dem Auftakt ist spürbar. Wir können es kaum abwarten, bis wir morgen in die Playoffs starten. Es ist allen bewusst, dass eines der wichtigsten Spiele der Saison stattfindet. Wer die erste Begegnung verliert, steht am Mittwoch unter Druck. Trotzdem müssen wir dafür sorgen, dass unser Team nicht übermotiviert in die Begegnung geht. Gegen Ulm müssen wir das Spiel kontrollieren. Auch im Heimspiel vor wenigen Wochen war sichtbar, wie gut die Gäste in der Lage sind Fehler ausnutzen.“
Text: Christian Ruhe, EWE Baskets Oldenburg
Bild: Ulf Duda/fotoduda.de