Die EWE Baskets haben sich das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde erkämpft. Dank einer starken zweiten Halbzeit besiegten die Oldenburger ratiopharm ulm mit 90:75. Damit sind die Gastgeber nicht mehr aus den ersten vier Plätzen zu verdrängen.
Spätestens als Brian Qvale mit neun Sekunden auf der Spieluhr zu seinem ersten Dreier der Spielzeit ansetzte und ihn versenkte, war den 5823 enthusiastischen Zuschauern in der großen EWE Arena klar, dass die EWE Baskets mit dem Heimrecht ein wichtiges Zwischenziel der Saison erreicht haben. Der vierte Platz ist den Oldenburgern nicht mehr zu nehmen, gleichzeitig würden zwei weitere Erfolge in den verbleibenden Spielen den zweiten Platz sichern.
Vor dem wichtigen Sieg hatten die Gastgeber aber über 30 Minuten Schwerstarbeit leisten müssen. Die Ulmer zeigten, warum sie in der Rückrunde erst drei Spiele verloren hatten, so dass sich ein intensives und spannendes Spiel ergab. Erst ein 15:2-Lauf im finalen Abschnitt stellte die Weichen gegen körperlich abbauende Gäste auf den Heimerfolg. Insgesamt verdiente sich das Team von Headcoach Mladen Drijencic den Sieg vor allem mit toller Ballbewegung (23 Assists) und deutlich verbesserter Reboundarbeit in der zweiten Halbzeit. Rickey Paulding untermauerte mit 23 Zählern seine starke Form, Brian Qvale steuerte 21 Punkte, 17 davon in der zweiten Halbzeit, bei.
Die Gastgeber hatten nur zwei Tage nach der Niederlage in Frankfurt zunächst stark begonnen. Dominic Lockhart fand gleich zweimal Rickey Paulding, die Baskets sicherten sich zu Beginn wichtige Rebounds und führten 9:2. Die Ulmer antworteten mit zwei Distanztreffern durch Taylor Braun und dem über die ganze Partie starken Da`Sean Butler. Es entwickelte sich eine Begegnung, in der die Gäste nun die Hoheit über die Rebounds gewannen und sich bis zur Halbzeit einen deutlichen Vorteil erarbeiteten. Nach einem Dreier durch Philipp Schwethelm setzten sich die Gastgeber erneut leicht ab, führten 22:17. Mit der Sirene zum Ende des ersten Viertels brachte Per Günther die Gäste aber heran, der zweite Abschnitt begann mit einem Freiwurf für die Ulmer nach einem technischen Foul gegen Klemen Prepelic. Bis zur Halbzeitpause blieb die Begegnung ausgeglichen, die Gastgeber trafen durch Chris Kramer und Vaughn Duggins wichtige Dreier gegen stärker werdende Ulmer, die mit einem knappen Vorsprung (40:37) in die Pause gingen.
Ein Fehlstart in die 2. Halbzeit brachte den höchsten Rückstand der Partie (37:44), die EWE Baskets aber fanden nun zu höherer Intensität in der Defensive und erspielten sich mehr Lücken in der Abwehr der Gäste. Besonders Brian Qvale wurde besser eingebunden, zudem punkteten die Oldenburger mehrmals sehenswert über Pässe auf im Rücken der Verteidigung zum Korb schneidende Akteure. Ein Tip-in des immer stärker werdenden Qvale sorgte für die Oldenburger Führung (47:46). Rickey Paulding traf zwei Dreier binnen kürzester Zeit (57:55), die Gäste konnten sich bis zum Viertelende aber im Spiel halten.
Im letzten Viertel setzte dann Vaughn Duggins endgültig die Zeichen für den Sieg. Zunächst traf er per Dreier zum 65:59, setzte sich dann gegen Philipp Neumann durch und erhöhte auf 68:59. Der Widerstand der ersatzgeschwächt angetretenen Ulmer erlahmte, die Oldenburger hingegen fanden über gute Ballbewegung immer bessere Abschlüsse. Spätestens der Korbleger plus Bonusfreiwurf durch Brian Qvale zum 75:61 stellte klar, dass die Oldenburger als Sieger vom Parkett gehen würden. Den krönenden Abschluss setzte Brian Qvale für die Gastgeber, die nun am kommenden Wochenende zum Derby in Bremerhaven antreten und Bayern München am ersten Mai zum Hauptrundenabschluss empfangen.
Text: Christian Ruhe, EWE Baskets Oldenburg
Bild: Ulf Duda/fotoduda.de