Die EWE Baskets begeistern weiterhin ihre Fans. Trotz Eurocup-Reisestrapazen und einer Regenerationszeit von weniger als 48 Stunden, besiegten die Oldenburger Phoenix Hagen am Freitagabend nach einer leidenschaftlichen Vorstellung 103:86 und bleiben damit auf dem dritten Tabellenplatz der Beko BBL.
Welche Aufgaben die Gegner in Eurocup und Beko BBL auch an die EWE Baskets stellen, die Mannschaft von Mladen Drijencic findet stets eine Antwort. Seit nunmehr fünf Partien sind die Oldenburger in der höchsten deutschen Spielklasse unbesiegt, festigen zudem ihre Position in der Spitzengruppe. Auch die weniger als 48 Stunden dauernde Vorbereitungszeit nach dem Eurocup-Erfolg in Straßburg auf die Partie gegen Hagen konnte den Siegeszug der Baskets nicht stoppen.
Dabei zeigten die Oldenburger in der großen EWE Arena in der ersten Halbzeit erneut Teambasketball der höchsten Güteklasse, bewegten den Ball herausragend und stellten die Gäste immer wieder vor unlösbare Aufgaben. 63 Punkte standen bereits zur Pause auf der Anzeigetafel, 16 Assists hatten die Gastgeber verteilt, trafen zudem 75 Prozent aus Nah- und Mitteldistanz. Als die Hagener in der zweiten Halbzeit das Pick&Roll deutlicher aggressiver verteidigten und die Oldenburger Beine schwer wurden, wurde die Begegnung noch einmal eng. Nun aber zeigte das Team von Mladen Drijencic die Tugenden, die sie schon die ganze Saison zeigt. Mit Teamgeist, Herz und Leidenschaft stemmten sich die Baskets gegen die Wende im Spiel und feierten einen letztlich souveränen Erfolg.
Die Gastgeber hatten mit Scott Machado in der Startformation begonnen, die Begegnung allerdings begann zunächst ausgeglichen. Oldenburg fand immer wieder gute Abschlüsse am Brett, Hagen traf traumwandlerisch sicher aus der Distanz. Die ersten fünf Versuche von der Dreierlinie fanden ihr Ziel, David Bell alleine erzielte 14 Punkte in den ersten zehn Minuten. Mit 32:28 ging der erste Abschnitt an die Gastgeber, die nun die Intensität in der Verteidigung erhöhten und so immer wieder Ballgewinne forcierten.
Zudem gelang es den Gästen zu keiner Zeit, Brian Qvale zu kontrollieren, der mit 27 Punkten zum Topscorer der Partie wurde. Kontinuierlich setzten sich die Oldenburger nun ab, agierten stark in einer kleinen Formation und erlaubten sich in der ersten Halbzeit nur einen Ballverlust.
Wenig schien beim Halbzeitstand von 63:45 auf ein enges Spiel hinzudeuten, die Gäste aber warfen noch einmal alle Kräfte in das Spiel. Gästecoach Ingo Freyer ließ nun den Ballführer im Pick&Roll stärker attackieren, müde werdende Oldenburger fanden zunächst nicht die Lösung. Angeführt von J.J. Mann, der 10 Punkte im dritten Viertel erzielte, kamen die Hagener zu einem 15:0-Lauf. Beim Stand von 70:67 schien die Begegnung zu kippen.
Angetrieben von den 4889 Zuschauern in der großen EWE Arena mobilisierten die Baskets aber noch einmal alle Reserven. Scott Machado setzte mit acht Punkten in der entscheidenden Phase das Zeichen für den Oldenburger Endspurt (86:73). Als die Gäste noch noch einmal auf 90:81 verkürzten, übernahm Rickey Paulding die Entscheidung, erzielte in unwiderstehlicher Manier sieben Zähler in Serie. Den 100. Punkt erzielte dann Youngster Jan Niklas Wimberg aus der Distanz.
Die EWE Baskets können sich nun am Wochenende regenerieren, bevor am Dienstag (20.45 Uhr) gegen SIG Strasbourg die große Chance wartet in das Viertelfinale des Eurocups einzuziehen.
Text: Christian Ruhe/EWE Baskets Oldenburg
Bild: Ulf Duda/fotoduda.de
