Großen Respekt erarbeiten sich die EWE Baskets aktuell mit den starken Auftritten im Eurocup, kämpfen wie die anderen europäisch aktiven Teams aber auch mit den Nebenwirkungen. Nur wenig Zeit bleibt zur Vorbereitung auf den nächsten Gegner, Konzentration und Motivation müssen in wenigen Tagen wieder auf 100 Prozent gebracht werden.
Wie schwer dieses Unterfangen sein kann, zeigte auch die Partie in Tübingen. Zunächst gelang es den Gästen nicht, ihren Rhythmus in der Offensive zu finden. Zudem packten die Oldenburger in der Zone nicht konsequent genug zu, erlaubten den Tigers hohe Wurfquoten und Vorteile im Rebounding. Erst beim Stand von 12:28 gelang es Headcoach Mladen Drijencic seine Mannschaft in der Auszeit zu wecken. Die Gäste legten den Schalter um, agierten strukturierter und wacher in der Defensive. In der zweiten Halbzeit kontrollierten die Baskets die Begegnung dann über weite Phasen und feierten einen verdienten Auswärtssieg.
Die EWE Baskets hatten ohne den weiterhin angeschlagenen Klemen Prepelic (Rückenprobleme) in die Partie gehen müssen. Zunächst ergab sich ein zerfahrenes Spiel, in dem Chris Kramer aus der Distanz den ersten Akzent setzen konnte (7:4). Die Gastgeber aber übernahmen kurze Zeit später das Spielgeschehen und führten nach einem Dreier durch Vladimir Mihajlovic mit 20:12 nach den ersten zehn Minuten. Nach nicht einmal 90 Sekunden im zweiten Viertel schien sich dann ein trauriger Abend für alle Fans der Baskets anzudeuten. Beim Stand von 12:28 bat Headcoach Mladen Drijencic zur schnellen Auszeit.
Im Anschluss war es zunächst Scott Machado, der Verantwortung übernahm und Struktur in das Spiel brachte. Vier Punkte in Serie erzielte Machado und brachte seine Mitspieler in Position. Zwei Distanztreffer von Nemanja Aleksandrov und Vaughn Duggins verkürzten wieder auf einen einstelligen Rückstand, kurze Zeit später war die Begegnung fast ausgeglichen (30:32). Tübingen erhöhte noch einmal, doch die Baskets waren nun im Spiel angekommen. Zwei Dreier des erneut treffsicheren Chris Kramer sorgten für die erste Oldenburger Führung nach langer Zeit (40:39).
Zum Start in die zweite Halbzeit zeigten sich die Oldenburger verbessert in der Defensive, verteidigten die Zone besser und konnten so auch einige verpasste Chancen in der Offensive verschmerzen. Fünf Punkte durch Rickey Paulding binnen kurzer Zeit sorgten erstmals für einen kleinen Vorsprung der Baskets (52:46), den die Gäste bis zum Ende des dritten Viertels verteidigten (64:52).
Im Schlussabschnitt verkürzten die Gastgeber noch einmal auf 66:68, konnten die Chance erneut ins Spiel zu kommen aber nicht nutzen. Ein unsportliches Foul gegen Radosavljevic bot hingegen die Chance zur Vorentscheidung und die Baskets griffen zu. Zunächst traf Topscorer Brian Qvale (16 Punkte) aus der Halbdistanz, dann versenkte Rickey Paulding den wichtigen Distanzwurf zum 74:68. Auch den Treffer aus der Distanz durch William Buford (71:74) konterten die Oldenburger mit einem beherzten Zug zum Korb durch Vaughn Duggins. Im Anschluss brachten die EWE Baskets das Spiel an der Freiwurflinie souverän über die Zeit.
Mit dem Erfolg springen die Oldenburger kurzzeitig auf den fünften Platz. Am Mittwoch (20 Uhr) wartet in der großen EWE Arena nun die im Kampf um das Achtelfinale vorentscheidende Begegnung gegen Limoges CSP auf die EWE Baskets Oldenburg.
Text: Christian Ruhe, EWE Baskets Oldenburg
Bild: Pressefoto ULMER