Die EWE Baskets haben es nicht geschafft: Das TOP FOUR 2016 findet ohne den Titelverteidiger statt. Die Oldenburger unterlagen bei den FRAPORT SKYLINERS mit 68:80. Den Ausschlag gab das schwache dritte Viertel.
Dabei schienen die Voraussetzung in der mit 2850 Zuschauern nur spärlich gefüllten FRAPORT Arena günstig. Frankfurts Trainer Gordon Herbert musste nach Danilo Barthel kurzfristig auch auf Konstantin Klein verzichten, der im Training umgeknickt war und sich dabei einen Bänderriss zugezogen hatte. Headcoach Mladen Drijencic hatte seinerseits Chris Kramer, Vaughn Duggins, Rickey Paulding, Nemanja Aleksandrov und Brian Qvale für die Startformation nominiert. Dafür konnte er Klemen Prepelic wegen einer leichten Rückenverletzung nicht einsetzen.
Die Oldenburger erwischten einen guten Start, bei dem sie vor allem auf Brian Qvale vertrauen konnten. Der Center bewegte sich gut unterm Korb und sorgte für sieben der ersten elf Gäste-Punkte. Allerdings brachte die Führung im ersten Viertel nicht die nötige Sicherheit. Die EWE Baskets lebten im Wurferfolg vor allem von Einzelaktionen.
In der Folge entwickelte sich eine offene Partie auf Augenhöhe, die die Frankfurter beim 14:13 erstmals in Führung sah. Die individuelle Einsatzstärke vor allem von Chris Kramer hielt die Oldenburger im Spiel. So auch in der Szene, als der Guard den zweiten Freiwurf verwarf, den abprallenden Ball dann aber als Korbleger unterbrachte. Mit 23:19 für Frankfurt endete das erste Viertel.
Im zweiten Abschnitt erwies sich die Foulbelastung zunehmend als Nachteil. Bereits nach 14 Minuten hatte Nemanja Aleksandrov vier Fouls gesammelt, Dennis Kramer in kurzer Zeit drei. Beide „Big men“ verbrachten in der Folge die meiste Zeit auf der Bank. Robin Smeulders und Philipp Schwethelm kamen nunmehr verstärkt zum Einsatz. Aufbauspieler Vaughn Duggins zeigte dafür seine ganze Klasse und traf aus der Halbfeld-Position und auch von jenseits der Dreierlinie. Zur Pause waren die EWE Baskets beim 44:43 für die Gastgeber wieder zurück im Spiel.
Im dritten Viertel schienen die Oldenburger von allen Glücksgöttern verlassen. Was die Spieler von Mladen Drijencic auch probierten, nichts schien zu funktionieren. Fehlwürfe, Ballverluste, Fouls - die Gäste zogen zwischen der 20. und 27. Minute das ganze Programm. Auf Seiten der Frankfurter drehte Nationalspieler Johannes Voigtmann groß auf. Der Center traf nach Belieben, sogar zweifach aus der Distanz, und war am Ende mit 14 Punkten sogar Topscorer seines Teams. Beim 48:64 war der Tiefpunkt aus Sicht der Oldenburger erreicht.
Wie ein roter Faden zog sich die Zahl der Ballverluste durch die Partie. 18 Turnover der EWE Baskets gegenüber acht der Frankfurter verdeutlichten den Unterschied an diesem Tag und die Differenz im Spielergebnis. Bemerkenswert aus Sicht der Gäste waren das Double-Double von Brian Qvale (14 Punkte/12 Rebounds) sowie 17 Zähler und sechs Assists von Vaughn Duggins.
Mladen Drijencic sagte in der Pressekonferenz: "Gratulation an Frankfurt zum Einzug ins TOP FOUR. Wir waren in vielen Situationen in der Verteidigung zu langsam und nicht physisch genug. Dies hat dann dazu geführt, dass wir schon früh 30 Punkte in der Zone hinnehmen mussten. In der zweiten Halbzeit haben wir das zwar besser verteidigt, aber dann kamen die Schützen von Frankfurt ins Spiel und haben uns bestraft. Insgesamt mussten wir ständig härter für Punkte arbeiten als Frankfurt. Von daher können wir ihnen nur gratulieren und für das Turnier alles Gute wünschen."
Für die Oldenburger heißt es nun, den Kopf nicht hängenzulassen und Kraft zu tanken für das wichtige Eurocup-Heimspiel. Bereits am Dienstag um 20 Uhr gastiert PAOK Thessaloniki in der kleinen EWE Arena. Mit dabei wird Center Sofoklis Schortsanitis sein, der im Hinspiel verletzt auf der Bank saß. Mit der Unterstützung der eigenen Fans im Rücken wollen die EWE Baskets mit einem erneuten Sieg gegen den griechischen Club die Weiche in Richtung Achtelfinale stellen. Karten sind erhältlich an der bekannten Vorverkaufsstellen sowie unter www.ewe-baskets.de/tickets
Text: Oliver Schulz
Foto: Tim Dannenberg