Die EWE Baskets erlebten bei der Rückkehr in den Liga-Alltag ihr Déjà-vu. Bei der 73:85-Niederlage bei medi bayreuth trumpfte der Gegner mit einer Dreier-Quote von 62 Prozent auf - wie drei Tage zuvor schon Valencia Basket. Dem wurfstarken Team um Topscorer John Flowers (28 Punkte/6 Dreier) hatten die Gäste nichts entgegenzusetzen.
Bei den Oldenburgern war Vaughn Duggins erfolgreichster Schütze mit 16 Punkten. Chris Kramer kam auf 15 Zähler, Brian Qvale auf 12. Ausschlaggebend waren die 13 Fehlversuche aus der Distanz. Nur sechs der 19 Würfe (32 Prozent) landeten im gegnerischen Korb. Zudem genügte die Freiwurfquote von 58 Prozent bei 19 Versuchen nicht den Ansprüchen der EWE Baskets.
Nach der Eurocup-Niederlage am vergangenen Mittwoch gegen Europas beste Mannschaft waren den leidenschaftlich und bis zuletzt kämpfenden Oldenburgern gute Kritiken gewiss. Eine derart starke Trefferzuverlässigkeit aus der Distanz erlebe man nicht alle Tage, hieß es allgemein. Am Samstag wurden die Gäste allerdings eines Besseren belehrt. Der Bayreuther John Flowers demonstrierte, dass so etwas auch in der Beko BBL vorkommt. Der 26-jährige Small Forward war kaum zu verteidigen und stellte mit 18 Punkten schon zur Pause die Weichen auf Sieg.
Headcoach Mladen Drijencic vertraute zu Beginn der Formation mit Chris Kramer, Klemen Prepelic, Rickey Paulding, Nemanja Aleksandrov und Brian Qvale. Und anfangs sah es auch gar nicht so schlecht aus. Oldenburg startete fokussiert und strukturiert und hatte sich nach fünf Minuten mit 12:7 abgesetzt. Doch schon in dieser frühen Phase war eine Schwäche der Gäste beim Distanzwurf zu bemerken, die Bayreuth zurück ins Spiel brachte. Mit 19:17 waren die EWE Baskets zum Viertelende leicht in Front.
Steven Wachalski eröffnete mit einem Dreier den zweiten Abschnitt. Und spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde der Distanzwurf der Schlüssel zum Erfolg. Da die Oldenburger nicht nur nicht aus der Ferne punkteten, sondern zudem auch noch überraschende Schwächen bei den Freiwürfen zeigten, hechelten die Gäste dem Vorsprung beständig hinterher.
Lautstark angetrieben von den 2976 Zuschauern in der Oberfrankenhalle witterten die Spieler von Trainer Michael Koch ihre Chance. Da Flowers und Horton ihre Lust am Distanzwurf auslebten, wuchs der Abstand zwischen beiden Teams zwischenzeitlich auf 20 Punkte. Der Ball zirkulierte in Reihen der Bayreuther, die Oldenburger kamen kaum einmal dazwischen. Am Ende waren die Gäste um Schadensbegrenzung bemüht.
Für die EWE Baskets gilt es nun, schnell die Enttäuschung zu verkraften und die Gedanken wieder auf den Eurocup zu lenken. Bereits am Dienstag um 18 Uhr MEZ müssen die Spieler von Mladen Drijencic im Hexenkessel von PAOK Thessaloniki antreten. Am Dienstag, 26. Januar, treten die Griechen dann um 20 Uhr in der kleinen EWE Arena zum Rückspiel an. Karten sind an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich sowie unter www.ewe-baskets.de/tickets.
Text: Oliver Schulz/EWE Baskets Oldenburg
Foto: Markus Förster