Ein herausragendes Basketballspiel erlebten die Zuschauer in der kleinen Oldenburger EWE Arena. Trotz der am Ende deutlichen Niederlage hielt sich die Enttäuschung unter Trainern, Spielern und Fans nicht allzu lange. Die Tatsache, mindestens 15 Minuten lang gegen Europas bestes Team eine starke Leistung gezeigt zu haben, kann den EWE Baskets niemand nehmen.
Es war einer dieser Abende, an dem die meisten Augenzeugen spürten, Teil etwas ganz Besonderem gewesen zu sein. Die Partie der EWE Baskets gegen Valencia Basket war ein Spitzenspiel, nicht nur, weil der Gruppenerste beim Zweiten antrat. Viele magische Momente während der 40 Minuten Spielzeit, ein leidenschaftlich kämpfendes Oldenburger Team, eine fantastische Stimmung in der kleinen EWE Arena dank eines ebensolchen Publikums. Es passte ganz einfach.
Der besten Mannschaft Europas 89 Punkte beigebracht zu haben, war in jeglicher Hinsicht bemerkenswert - so wie auch die 108 Zähler, die Valencia Basket beisteuerte. „Es war schon unglaublich“, sagte Mladen Drijencic. „Was wir auch probierten, auf alles hatte der Gegner ein Antwort“, staunte der Headcoach der EWE Baskets. In der nackten Statistik bedeutete die Antwortder Spanier 62 Prozent Trefferquote aus der Nah- und Mitteldistanz, sagenhafte 61 Prozent von jenseits der Dreierlinie. „Gefühlt ist kein Ball von Valencia danebengegangen. In der ersten Halbzeit waren wir absolut konkurrenzfähig, weil wir auch getroffen haben“, meinte der Oldenburger Trainer. „Dann hat uns das Wurfglück verlassen, und wir haben versucht, gleichzeitig mit noch mehr Physis dagegenzuhalten. Diese Intensität ist sehr aufreibend.“
Die 2428 Zuschauer, darunter auch der neue Beko BBL-Geschäftsführer Stefan Holz sowie die Trainer-Riege mit Sebastian Machowski, Matthias Fischer und Stephen Arigbabu, erfreuten sich an einer inspirierten Leistung der Oldenburger. Waren bereits der erstmalige Einzug in die Runde „Last 32“ sowie der erste Sieg dort vor Wochenfrist in Limoges einzigartig zu nennen, verursachte gegen Valencia die zwischenzeitliche Führung mit 41:34 durch Rickey Paulding vielen Fans trotz tropischer Hallentemperaturen ein Gänsehautgefühl.
25 Spielminuten und 48:74 Punkte später war bei den EWE Baskets die Erkenntnis gereift, dass in Gruppe I die Konzentration nun voll auf PAOK Saloniki gelenkt werden muss. Valencia Basket genügt derzeit mindestens in Spanien, wenn nicht in Europa allerhöchsten Ansprüchen. Für die Oldenburger geht es in den beiden Duellen gegen den griechischen Traditionsclub am 19. Januar auswärts sowie am 26. Januar (20 Uhr/kleine EWE Arena) vermutlich um den zweiten Platz. Zuvor gilt es, am Samstag bei medi Bayreuth den Schalter auf Liga-Modus umzulegen.
Text: Oliver Schulz/EWE Baskets Oldenburg
Bilder: Ulf Duda/fotoduda.de