Im Spiel der Beko BBL gegen die BG Göttingen endet an diesem Freitag (Beginn 18.15 Uhr) für die EWE Baskets das Heimspiel-Quartett in der großen EWE Arena. Für die Oldenburger besteht die große Chance, mit Hilfe des eigenen Anhangs für einen erfolgreichen Jahresabschluss in eigener Halle zu sorgen. Karten sind erhältlich unter www.ewe-baskets.de/tickets.
Ausgangssituation: Für die viel beschäftigten Spieler von Headcoach Mladen Drijencic steht das 24. Pflichtspiel innerhalb von zwölf Wochen an. Nach der vorzeitigen Qualifikation für das Last32 im Eurocup nehmen die EWE Baskets nun die Teilnahme an der K.o.-Runde fürs Beko BBL TOP FOUR 2016 ins Visier. Bei dieser sind die Teams dabei, die nach Abschluss der Bundesliga-Hinrunde Anfang Januar die Plätze eins bis sechs belegen. Sollte sich darunter der FC Bayern befinden, rückt der Siebtplatzierte nach. Die Spiele der Pokal-Qualifikationsrunde werden ausgelost, die drei Sieger sind jeweils für die Endrunde am 20./21. Februar gebucht. Um dieses Ziel zu realisieren, hilft jeder Erfolg in den verbleibenden vier Vorrundenspielen bis 2. Januar weiter.
Das kommt: Nach dem Heimspiel gegen Göttingen stehen in diesem Jahr noch die beiden Auswärtspartien gegen ratiopharm ulm (23. Dezember/20.30 Uhr) und GIESSEN 46ers (30. Dezember/20.30 Uhr) an. Mit der Begegnung gegen die WALTER Tigers Tübingen starten die Oldenburger am 2. Januar (20.30 Uhr) in der großen EWE Arena ins neue Jahr.
Der Gegner: Bedurfte es noch eines Beweises seiner Bedeutung für den Göttinger Basketball, so lieferte Khalid El-Amin diesen gleich im ersten Spiel nach seiner Rückkehr: 16 Punkte und 7 Assists lieferte der Spielmacher auf Anhieb und sorgte damit maßgeblich für den wichtigen 79:70-Erfolg im Abstiegsduell gegen die Crailsheim Merlins. Wenige Tage zuvor war die Homepage der Südniedersachsen nach der Bekanntgabe der erneuten Verpflichtung nahezu kollabiert; die Euphorie in den Foren kannte keine Grenzen.
Die Bewunderung des 36-Jährigen beruht auf der Vorsaison. Als Aufsteiger waren die Göttinger zu Beginn als erster Abstiegskandidat gehandelt worden, schrammten am Ende aber nur ganz knapp an einem Playoff-Platz vorbei. Dabei überzeugte nicht nur Khalid El-Amin, auch Raymar Morgan und Alex Ruoff gehörten damals zu den dominanten Spielern der Liga.
Auf die imposant verlaufende Spielzeit folgte die zu erwartenden Begleiterscheinungen des Erfolgs. Mit den geringen finanziellen Möglichkeiten war es den Göttingern nicht möglich, ihre besten Akteure zu halten. Morgan, Ruoff, El-Amin und weitere Spieler folgten besseren Angeboten, für Coach Roijakkers stand ein Neuaufbau an.
Dabei gelangen den Göttingern vor allem auf den deutschen Positionen bemerkenswerte Coups. Mathis Mönninghoff und Malte Schwarz bedeuteten eine klare Verstärkung auf den Positionen zwei und drei, aber vor allem mehr Tiefe im Kader. Die Besetzung auf den Guard-Positionen erwies sich dagegen als schwierig. Mehrere Optionen testeten die Gäste bereits im Saisonverlauf, hoffen nun in El-Amin und dem ebenfalls sehr erfahrenen Terrell Everett die richtige Kombination gefunden zu haben.
Angesichts der fehlenden Kontinuität fand die BG Göttingen nur schwer in die Saison. Nur ein Sieg gelang in den ersten neun Spielen. Zwei Erfolge aus den letzten drei Partien zeigen aber einen Aufwärtstrend, der momentan das Team auf den 15. Platz führte. Die wichtigsten Konstanten im Saisonverlauf sind Harper Kamp und Shane Edwards. Kamp erzielte 13,1 Punkte und 4,6 Rebounds im Schnitt, Shane Edwards steuert 12,8 Punkte und 4 Rebounds bei.
Die Personalsituation: Bei den Oldenburgern pausierten zuletzt der angeschlagene Chris Kramer (Wade) sowie die im Saisonverlauf stark beanspruchten Nemanja Aleksandrov und Klemen Prepelic. Wer im fünften Pflichtspiel binnen elf Tagen zum Einsatz kommen soll, wird Headcoach Mladen Drijencic nach dem Abschlusstraining entscheiden.
Die Bilanz: In der Vorsaison nötigte der Aufsteiger den Oldenburgern alles ab. Im Hinspiel in der Göttinger Lokhalle musste das Ende Dezember noch von Sebastian Machowski trainierte Team einen Rückstand von elf Punkten zur Pause aufholen, um nach einem 31:17-Viertel den richtigen Weg zum 91:79-Auswärtssieg einzuschlagen. Im Rückspiel nur drei Wochen später konnten die Baskets in der großen EWE Arena einen ähnlichen Rückstand gegen den Außenseiter dann allerdings nicht mehr aufholen. Die 69:88-Pleite ließ viele Fans ratlos zurück.
Mladen Drijencic (Headcoach EWE Baskets): „Ich erwarte Small Ball von den Göttingern. Khalid El-Amin gibt ihrem Spiel eine neue Komponente, die sie mit gutem Ballhandling schnell zum Korb bringt. Gegen Crailsheim haben sie als Team zudem sehr gute 55 Prozent aus dem Zweipunktebereich getroffen. Besonders in Brettnähe kam Göttingen durch gutes Pick and Roll immer wieder zu einfachen Punkten. Das wollen wir natürlich unterbinden.“
Text: Oliver Schulz/EWE Baskets Oldenburg
Bild: Ulf Duda/fotoduda.de