33 Minuten reichen nicht, um ein Spiel in der Beko BBL zu gewinnen, schon gar nicht bei Phoenix Hagen. Diese Erkenntnis muss das Team von Headcoach Mladen Drijencic mit auf die Heimreise nehmen. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten die Oldenburger das Spiel mit einer konzentrierten Vorstellung kontrolliert. Hagen kam nicht zum gefürchteten schnellen Spiel, konnte keine offenen Dreier nehmen. Auch der Kampf um die Rebounds verlief lange ausgeglichen. So führten die EWE Baskets sieben Minuten vor dem Ende bereits mit 68:55 und schienen auf der Siegerstraße zu sein.
Die Gastgeber allerdings fanden den Funken, um die Leidenschaft der eigenen Mannschaft und Fans noch einmal zu entzünden. Hagen attackierte das Oldenburger Pick&Roll, doppelte den Ballführer und begann in der Offensive auch schwere Würfe zu treffen. Zudem gingen die Rebounds nun in die Hände der Gastgeber, die in den letzten Minuten 13:5 Abpraller sammelten. Ein 6:21-Lauf, in dem die Baskets in den letzten 2:44 Minuten keine Punkte mehr erzielten, besiegelte die erste Niederlage nach zuvor vier Siegen in Serie in der Beko BBL.
Die EWE Baskets hatten in Hagen auf Rickey Paulding verzichten müssen, der bereits in der Partie gegen ALBA BERLIN umgeknickt war und nun eine Pause erhielt. Für Paulding stand Dominic Lockhart in der Startformation. Die ersten Akzente der Partie setzte Chris Kramer, der zunächst aus der Distanz traf und dann einen Korbleger mit Foul verwandelte (8:5). Der Ball wurde zunächst gut bewegt, die Folge waren offene Dreier für Nemanja Aleksandrov und Klemen Prepelic. Als dann auch noch Prepelic einen Distanzwurf versenkte und dabei gefoult wurde, hatten sich die Baskets leicht abgesetzt. (18:9). Hagen allerdings kämpfte sich bis zum Ende des ersten Viertels zurück (24:22). Dabei waren die Gastgeber vor allem über ihre Penetration zum Brett erfolgreich.
Im zweiten Viertel verflachte die Begegnung in der Offensive zunächst. Beide Mannschaften zogen in der Verteidigung an, die EWE Baskets verloren ihre Treffsicherheit aus der Distanz. Die Gastgeber konnten mit einem Distanztreffer von JJ Mann in Führung gehen (34:37), aber Oldenburg konterte bis zur Pause (41:39). Klemen Prepelic hatte bis zur Halbzeit bereits 14 seiner insgesamt 19 Punkte erzielt. Den besseren Start in die zweite Halbzeit fanden die Gäste. Vaughn Duggins und Brian Qvale bestimmten nun das Spiel, Mitte des dritten Viertels war die Führung auf 53:45 angewachsen. Ein viertelübergreifender 12:4-Lauf brachte die höchste Führung der Partie (67:53).
Ein schwerer Dreier von Brandon Jefferson läutete dann aber den entscheidenden Run der Gastgeber ein. Kurze Zeit später wurde Jefferson beim Distanzwurf gefoult, verwandelte trotzdem und versenkte auch den folgenden Freiwurf. Die Begegnung war beim Stand von 69:64 wieder offen. Zum ersten Mal in dieser Saison waren die EWE Baskets nun nicht mehr in der Lage, die entscheidenden Antworten in der Crunchtime zu finden. Jefferson brachte Hagen acht Sekunden vor dem Ende per Distanzwurf in Führung, Nemanja Aleksandrov wiederum traf mit Ablauf der Spielzeit den Wurf zum Sieg nicht.
Nun heißt es für die EWE Baskets Oldenburg nach der dritten Saisonniederlage in der BBL den Fokus schnell auf den nächsten Mittwoch zu lenken. Dann wartet das schwere Auswärtsspiel bei Dominion Bilbao Basket.
Text: Christian Ruhe, EWE Baskets Oldenburg
Bild: Joerg Laube / www.joerglaube.de