Vor einer richtungweisenden Begegnung im Eurocup stehen die EWE Baskets. Im deutschen Duell (Mittwoch, 20 Uhr) gegen die Telekom Baskets Bonn benötigen die Oldenburger einen Sieg, um sich in eine gute Position in Gruppe A zu bringen. Die Partie wird in der kleinen EWE Arena ausgetragen.
Ausgangssituation: Mit einem guten Gefühl kehrten die EWE Baskets aus Crailsheim zurück. Drei Auswärtserfolge in Serie haben das Selbstvertrauen gestärkt, zudem wurden die Gegner Crailsheim und Ljubljana über weite Strecken beherrscht. Auch im Eurocup dürfen sich die EWE Baskets wieder berechtigte Hoffnungen auf den Einzug in die nächste Runde machen. Zwei Erfolge am Stück bei noch drei ausstehenden Heimspielen eröffnen alle Möglichkeiten. Zudem trennt alle Mannschaften der Gruppe A nur ein Erfolg.
Umso bedeutender wird in diesem Zusammenhang die Partie gegen die Telekom Baskets Bonn. Mit einem Erfolg könnten die Oldenburger sich in der Tabelle vor die Gäste setzen und zum ersten Mal auf die Plätze springen, die zum Weiterkommen im Eurocup berechtigen.
Das kommt: In Etappen verläuft der Spielplan der EWE Baskets. Auf längere Auswärtsreisen folgen mehrere Spiele vor eigenem Publikum. Am Samstag (20.30 Uhr) kommt das bisher ungeschlagene ALBA BERLIN zum Spitzenspiel in die große EWE Arena, bevor Dolomiti Energia Trento am 25. November (20 Uhr) in Oldenburg zu Gast sein wird.
Der Gegner: Bonn - kaum ein Gegner der EWE Baskets ist mit größeren Emotionen und schöneren Erinnerungen verbunden als die Rheinländer; keiner Mannschaft standen die Oldenburger in den vergangenen Jahren häufiger gegenüber. Das Herzschlagfinale um die Meisterschaft 2009, enge Duelle in den Playoffs sowie der Sieg im Halbfinale des TOP FOUR 2015: die wichtigsten Siege gingen dabei an die EWE Baskets Oldenburg.
Vor dieser Spielzeit vollzogen die Bonner einen kleinen Umbruch im Kader. Gestandene Spieler wie Benas Veikalas und Ryan Brooks verließen die Gäste. Das bewährte Duo Eugene Lawrence und Tadas Klimavicius hingegen blieb. Mit Michal Chylinksi, Jimmy McKinney, Aaron White und Isaiah Philmore kam eine starke Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern hinzu.
Ohne Anlaufprobleme starteten die Rheinländer in die Spielzeit, siegten unter anderem bei Bayern München und ratiopharm ulm. In den letzten Wochen allerdings verloren die Gäste ihren Rhythmus. Vier Pflichtspielniederlagen, darunter zwei verlorene Spiele im Eurocup, verschlechterten die Position in beiden Wettbewerben. Beim Gastspiel in Oldenburg ist daher ein sehr engagierter Bonner Auftritt zu erwarten.
Stärkster Akteur der Gäste im diesjährigen Eurocup ist Eugene Lawrence. 10,8 Punkte und 8,2 Assists im Schnitt demonstrieren dabei seine Vielseitigkeit. Nicht zufällig gehören die beiden Center Tadas Klimavicius (10,6 Punkte) und Dirk Mädrich (10,2 Punkte), die von den Anspielen ihres Spielmachers profitieren, ebenfalls zu den besten Punktesammlern.
Die Personalsituation: Nur kurzzeitig konnten die Oldenburger in Bestbesetzung antreten. In Chris Kramer fehlte zuletzt zweimal der stärkste Verteidiger im Kader. Mittlerweile hat sich der US-Amerikaner von seiner Krankheit erholt und wieder mit dem Training begonnen. Ob der Combo-Guard am Mittwoch zum Einsatz kommt, entscheidet sich kurzfristig.
Die Telekom Baskets Bonn trennten sich zuletzt einvernehmlich von Xavier Silas, nachdem Michal Chylinski sich von einer Verletzung erholt hatte. Im Eurocup kann mit Gerald Beverley zudem ein Center zum Einsatz kommen, der ansonsten im Regionalliga-Team agiert. Ausfallen dürfte weiterhin Isaiah Philmore.
Die Bilanz: 52 Spiele bestritten beide Mannschaften mittlerweile in allen Wettbewerben gegeneinander, 24 Siege konnten die Oldenburger dabei feiern. In eigener Halle stehen 18 Erfolge bei nur neun Niederlagen zu Buche. Das Hinspiel in Bonn ging mit 88:77 an die Gastgeber - ein Ergebnis, welches für den direkten Vergleich von Bedeutung sein kann.
Stimmen:
Mladen Drijencic: „Bonn und Oldenburg dürften sich besser kennen als alle anderen Mannschaften im Eurocup. Wir haben in den letzten Jahren so oft gegeneinander gespielt, dass es kaum Geheimnisse geben dürfte. Bonn spielt als Team, clever und bewegt den Ball hervorragend. Wir müssen dieses Spiel mit der nötigen Intensität angehen und auch den Rebound kontrollieren.“
Philipp Schwethelm: „Die Situation in unserer Gruppe ist sehr eng, alle Mannschaften trennt nur ein Sieg. Mit einem Erfolg über Bonn könnten wir uns wieder in eine sehr gute Position in der Gruppe bringen, obwohl wir die ersten drei Spiele verloren haben. Natürlich haben wir mit einigen Siegen im Rücken viel Selbstvertrauen und wollen auch Bonn schlagen. Dabei hoffen wir auf möglichst viele Fans in der kleinen EWE Arena.“
Text: Christian Ruhe, EWE Baskets Oldenburg
Bild: Ulf Duda / fotoduda.de