Die Ausgangssituation: Mit vier Siegen in Folge haben sich die EWE Baskets in Beko BBL und Eurocup endgültig etabliert. Trotzdem wurde auch am Mittwoch im Eurocup deutlich, dass jedes Spiel nur mit maximaler Einstellung und vollem Einsatz gewonnen werden kann. Eine Führung mit 14 Punkten fünf Minuten vor dem Ende genügte dem Team von Headcoach Mladen Drijencic bei Olimpija Ljubljana nicht, um den Erfolg frühzeitig zu sichern. Nach ihrem 15:0-Lauf lagen die Slowenen in der Schlussminute sogar mit einem Punkt in Führung. Einer erneut unglaublichen Energieleistung von Vaughn Duggins war es zu verdanken, dass dessen Korbleger schlussendlich zum 82:81-Sieg ausreichte.
Wer Mladen Drijencic als akribisch arbeitenden, maximalen Einsatz fordernden Trainer kennt, weiß, dass der zweite Eurocup-Sieg in Folge bei ihm nur wenig Zufriedenheit auslöste. Die Art und Weise, wie sein Team am Ende Spannung und Konzentration abbaute, verärgerten ihn genauso wie einige wichtige Ballverluste seiner Leistungsträger. Allein sechs der insgesamt 19 Turnover kamen in den letzten fünf Minuten zustande. Statt einer Spielberuhigung herrschte der Alarmzustand vor.
Zu den wesentlichen positiven Aspekten des Spiels zählten die zuvor weitgehend gute Teamleistung inklusive vielversprechender Ansätze des Point Guards Scott Machado mit acht Assists bei 20 Minuten Spielzeit sowie der Youngster Dominic Lockhart und Jan Niklas Wimberg. Zur planbaren Größe im Scoreboard sind derweil Brian Qvale und Vaughn Duggins geworden. Von Saisonbeginn an haben sich beide Neuzugänge mit den EWE Baskets sportlich wie menschlich voll integriert. Betrachtet man Qvales 21 Punkte (10 von 10 plus Freiwurf) in 13:48 Minuten Spielzeit und Duggins´ unglaubliche Athletik beim Zug zum Korb, darf man sich getrost auf den weiteren Saisonverlauf freuen.
Das fällt auf: Die Bundesliga-Partie am Spielort Ilshofen wird zum „Klassentreffen“. In Adam Chubb (2011 bis 2015) und Konrad Wysocki (2012 bis 2014) treffen Rickey Paulding, Robin Smeulders und Nemanja Aleksandrov am Samstag auf ihre ehemaligen Oldenburger Mitspieler. Für 40 Minuten muss die Freundschaft allerdings ruhen.
Das kommt: Nach fünf Tagen Abstinenz werden die EWE Baskets Sonntagnacht nach Oldenburg zurückkehren. Das nächste Heimspiel findet am Mittwoch, 18. November (20 Uhr/Kleine EWE Arena), im Eurocup gegen die Telekom Baskets Bonn statt. Am Samstag, 21. November (20.30 Uhr), kommt es in der Großen EWE Arena zum Beko BBL-Spitzenspiel gegen ALBA BERLIN. Karten sind im Ticketshop und in den bekannten Verkaufsstellen erhältlich.
Der Gegner: Die Crailsheim Merlins litten in der ersten Saisonphase unter erheblichen Personalsorgen. Auf die schwere Verletzung von Center Matt Stainbrook reagierte Cheftrainer Ingo Enskat mit der Verpflichtung von Adam Chubb. Zur Verstärkung des Flügels sicherten sich die Merlins zum selben Zeitpunkt die Dienste von Shyron Ely. Der 28-Jährige kam von MLP Academics Heidelberg. Die Gastgeber sind nachwievor auf der Suche nach ihrem Rhythmus. Guten Leistungen wie bei den Siegen gegen Bonn und Ulm folgten katastrophale Auftritte, zum Beispiel beim 49:93 in Bamberg oder beim 56:100 zu Hause gegen Gießen. In Braunschweig unterlagen die Crailsheimer zuletzt trotz ansprechender Leistung mit 80:91.
Die Personalsituation: Die EWE Baskets profitieren vom gut ausgestatteten Kader. In Scott Machado, Klemen Prepelic, Dominic Lockhart und Vaughn Duggins bleibt der Backcourt mindestens wettbewerbsfähig. Da durch die Teilnahme von Rickey Paulding, Nemanja Aleksandrov und Brian Qvale ohnehin die Ausländerplätze im Kader belegt sind, kann sich der erkrankte Chris Kramer in aller Ruhe auskurieren. Trainer Drijencic wird somit auf das Personal vom Mittwoch bauen.
Bei den Gastgebern waren unter der Woche Michael Jost und Patrick Flomo angeschlagen. Ebenfalls fraglich ist das Comeback von Center Stainbrook, der aber wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist.
Stimmen:
Mladen Drijencic (Headcoach EWE Baskets): „Erfolge fallen uns nicht zu. Wir müssen uns jeden Sieg hart erarbeiten und 40 Minuten lang voll konzentriert sein. Das haben wir gerade am Mittwoch im Eurocup in Ljubljana gesehen, wo wir in den letzten fünf Minuten einen Vorsprung von 14 Punkten verspielt haben. Für uns spielt es dabei keine große Rolle, ob der Gegner Ljubljana oder Crailsheim heißt. In den vergangenen Wochen war es für unseren kommenden Gegner sicher nicht leicht, die teilweise deutlichen Niederlagen zu verdauen. Zu was das Team der Merlins aber fähig ist, hat es am vergangenen Wochenende gegen Braunschweig gezeigt. Es wird ein schweres Spiel, in dem wir wieder hochkonzentriert und mit vollem Einsatz antreten müssen.“
Ingo Enskat (Headcoach Crailsheim Merlins): „Die Oldenburger waren wirklich stark in den letzten Spielen und haben ihren Kader noch einmal deutlich verstärken können. Sie sind eine der Top-Mannschaften der bisherigen Saison. Wir wollen am Samstag den nächsten Schritt nach vorne zu machen, nachdem in Braunschweig am vergangenen Wochenende viele Dinge, an denen gearbeitet wurde, richtig gemacht wurden. Allerdings fehlt es uns noch an Herzblut in der Verteidigung.“ Quelle Homepage Merlins
Adam Chubb (Center Crailsheim Merlins): „Es wird sehr spannend und auch lustig, da ich mit einigen der Jungs natürlich noch befreundet bin.“ Quelle Homepage Merlins
Text: Oliver Schulz/EWE Baskets Oldenburg
Bild: Ulf Duda/fotoduda.de