Dank einer einsatzfreudigen und willensstarken Leistung in der Schlussphase gelang den EWE Baskets beim Mitteldeutschen BC mit 93:87 der zweite Auswärtssieg. Mit fünf Siegen in sieben Saisonspielen haben sich Oldenburger in der BBL-Tabellenspitze festgesetzt.
Erfolgreichste Werfer der Gäste waren Vaughn Duggins (21 Punkte/5 Assists), Rickey Paulding (17) und Klemen Prepelic (15). Zum Schlüsselspieler wurde in der Endphase Philipp Schwethelm, der 11 Punkte und 6 Rebounds besteuerte.
Headcoach Drijencic verzichtete in Weißenfels auf Scott Machado. Zwar hatte der Spielmacher nach langer Verletzungspause am vergangenen Mittwoch beim Eurocup-Heimsieg gegen JSF Nanterre erfolgreich seinen ersten Einsatz absolviert. Angesichts des Fitnesszustandes sowie der Beschränkung in der Beko BBL auf sechs ausländische Spieler blieb der Point Guard diesmal draußen. Drijencic hatte sich im Backcourt für Chris Kramer und Vaughn Duggins entschieden. Rickey Paulding, Nemanja Aleksandrov und Brian Qvale ergänzten die Starting Five.
Traditionell starteten die Oldenburger mit viel Mühe vor 2200 Zuschauern im „Wolfsbau“. Gegen den von Beginn an engagiert auftretenden und tapfer kämpfenden MBC liefen die Gäste im ersten Viertel hinterher. Die gleichermaßen aufreibenden wie aufwendigen Erfolge gegen Braunschweig und Nanterre zuvor steckten den EWE Baskets anscheinend noch in den Knochen und Köpfen. Zumeist lagen die Mitteldeutschen in Führung, ohne sich deutlicher absetzen zu können. Vor allem Rickey Paulding sorgte dafür, dass die Gäste bis zur Pause in Schlagdistanz blieben. Der Kapitän drehte in der ersten Hälfte mächtig auf und erzielte alleine 17 der 44 Punkte.
In der Defensive dagegen waren die Oldenburger zunächst nicht wach genug, kamen oft den entscheiden Schritt zu spät und kassierten bis zum Seitenwechsel vom Tabellenletzten 50 Punkte. Zudem hatten die Weißenfelser bis zu diesem Zeitpunkt 18 Rebounds eingesammelt, die Gäste dagegen nur elf. Mit sechs Punkten Rückstand ging´s für die Baskets in die Kabine.
Die Ansprache des Trainers zeigte nach Wiederbeginn zunächst nicht die nötige Wirkung. Drijencic´ Team präsentierte sich lethargisch und ohne Mumm unter den Körben. So war es nicht verwunderlich, dass der MBC angetrieben von den eigenen Anhängern den Vorsprung kontinuierlich ausbaute. Mitte des dritten Viertels lag die Mannschaft von Silvano Poropat beim 66:49 mit 17 Punkten vorne.
Immerhin bewiesen die Oldenburger große Moral und gaben sich nie auf. Mit einem 10:0-Lauf verkürzten sie den Rückstand auf 59:66. Dafür war unter anderem Philipp Schwethelm mit seinem ersten Dreier erfolgreich. Nun agierten die favorisierten Baskets endlich auf Augenhöhe. Schwethelm war es vorbehalten, mit acht Punkten in Folge, darunter zwei Dreier, die Wende einzuleiten. Punkt um Punkt kamen die Gäste ins Spiel zurück und hatten in der 32. Minute zum 69:69 ausgeglichen. Nach einem 16:3-Lauf der Oldenburger war die Partie beim 79:71 endgültig gekippt.
Dass die EWE Baskets für den Erfolg bis zur letzten Sekunde eines Spiels konzentriert und engagiert sein müssen, bewies einmal mehr die unnötig spannende Schlussphase. Fahrlässigkeit aufseiten der Gäste brachten den MBC beim Stand von 87:89 wieder zurück, doch Chris Kramers Freiwürfe sowie Vaughn Duggins Korberfolg aus der Nahdistanz sicherten den am Ende verdienten zweiten Auswärtssieg in Folge.
Text: Oliver Schulz/EWE Baskets Oldenburg
Foto: Matthias Kuch