Der RASTA Dome in Vechta bleibt ein gutes zweites Wohnzimmer für die EWE Baskets Oldenburg. Im zweiten Ausflug nach Vechta gelang den Oldenburgern der zweite Erfolg. Die Zuschauer sahen ein Eurocup-Spiel auf hohem Niveau, das bis in die letzten Sekunden spannend blieb. Zum ersten Mal in dieser Saison hatte Headcoach Mladen Drijencic seinen kompletten Kader zur Verfügung. Scott Machado kam knapp zehn Minuten zum Einsatz, Dennis Kramer stand zwar wieder im Aufgebot, wartet aber noch auf sein Comeback.
Von Beginn an entwickelte sich in Vechta eine Partie, die Werbung für europäischen Basketball betrieb. Beide Teams bewegten den Ball hervorragend, attackierten den Korb, aber trafen auch aus der Distanz. Besonders zwei Spieler trumpften in den ersten Minuten auf. Der junge französische Center Mam Jaiteh war zunächst nicht zu stoppen und an den ersten vier Korberfolgen der Franzosen beteiligt, die etwas besser aus den Startlöchern kamen. Auf Oldenburger Seite hielt Klemen Prepelic dagegen und erzielte neun der ersten 11 Punkte der Baskets. Spätestens als auch Brian Qvale am Brett gefunden wurde, waren die Gastgeber im Spiel angekommen und führten nach zehn Minuten mit 26:23.
Nun allerdings zeigte sich, warum Nanterre zu den französischen Spitzenteams zählt. Die Gäste nahmen den Oldenburger Rhythmus, dominierten im zweiten Abschnitt den Rebound (12:6) und begannen das Spiel zu kontrollieren. Ein 0:7-Lauf brachte den ersten klaren Rückstand der Begegnung (32:39), Robin Smeulders allerdings antwortete aus der Distanz. Vaughn Duggins brachte die Oldenburger Ende der ersten Halbzeit mit einem Korbleger plus Freiwurf wieder in Schlagdistanz (40:43).
Zum Start in die zweiten 20 Minuten zeigten sich die Baskets dann hochmotiviert, besonders Nemanja Aleksandrov setzte Zeichen für sein Team. Drei Rebounds und zwei Distanztreffer sammelte der Forward früh im dritten Viertel, Rickey Paulding versenkte ebenfalls zwei Dreier und die Partie war gedreht. Die Baskets führten 52:45 und versuchten nachzusetzen. Rickey Paulding klaute den Ball, wurde unsportlich gefoult und nutzte die Chancen. Nanterre aber fand die Antwort aus der Distanz, zwei Ballverluste der Baskets wurden mit zwei Treffern bestraft, die Begegnung war wieder eng (57:56).
Nun zeigte sich zum ersten Mal in Ansätzen das Zusammenspiel von Scott Machado und Brian Qvale. Machado fand Qvale am Brett und traf kurz vor Ende des dritten Viertels zum 66:58. Die Gäste aber verwandelten nun traumwandlerisch sicher aus der Distanz und fanden so den Weg zurück ins Spiel. 52 Prozent der Dreierversuche traf Nanterre über das ganze Spiel, doch auch die Gastgeber warfen hervorragend aus der Distanz (50 Prozent). Ein 8:0-Lauf der Franzosen verkürzte den Vorsprung auf zwei Punkte, doch Oldenburg hielt dagegen.
Auf jeden Treffer der Gäste fanden die Oldenburger eine Antwort und gerieten nie in Rückstand. Scott Machado behielt neun Sekunden vor dem Ende die Nerven an der Linie, den folgenden Angriff verteidigten die EWE Baskets stark, zwangen JSF Nanterre zum Ballverlust und sicherten sich den wichtigen Erfolg.
Text: Christian Ruhe, EWE Baskets Oldenburg
Bild: Ulf Duda/fotoduda.de