Drei Viertel lang spielten die EWE Baskets in Bamberg auf Augenhöhe. Am Ende setzte sich der Meister zu Hause dank größerer Rotation mit 89:76 durch.
Bei den Oldenburgern waren Brian Qvale (18 Punkte/9 Rebounds) und Vaughn Duggins (17 Punkte/6 Assists) am erfolgreichsten. Chris Kramer steuerte neben 12 Zählern noch 6 Rebounds und 7 Assists bei. Bei den Brose Baskets waren Bradley Wanamaker (15 Punkte) und Nicolo Melli (14) die Topscorer. "Über 28 Minuten war es ein ausgeglichenes Spiel. Dann haben aufgrund unserer kurzen Rotation und des Verletzungspechs die Kräfte nachgelassen", sagte Headcoach Mladen Drijencic. "In den letzten zwölf Minuten haben wir dann der Niederlage ins Auge geschaut. Aber wir haben 40 Minuten lang gekämpft und alles gegeben, deshalb bin ich stolz auf unsere Leistung. Wir werden von Spiel zu Spiel besser und gehen mit einem positiven Gefühl in die Heimspielwoche."
Die Oldenburger hatten sich viel vorgenommen für den Auftritt beim Deutschen Meister. Anders als noch vor drei Wochen bei der deutlichen Niederlage im Champions Cup präsentierte sich das Drijencic-Team von Beginn an hellwach und begegnete Bamberg diesmal knapp 30 Minuten lang auf Augenhöhe. Dabei schienen die Vorzeichen nicht günstig: Zu den angeschlagenen Spielern Dennis Kramer und Scott Machado gesellte sich diesmal Nemanja Aleksandrov. Der serbische Forward hatte sich eine Schleimbeutelentzündung in Schulter und Ellbogen zugezogen und fiel kurzfristig aus.
Von der Bank aus sah er eine neuformierte Fünf, in der Philipp Schwethelm zu seinem ersten Einsatz als Starter kam. Mit Klemen Prepelic und Chris Kramer im Spielaufbau, Rickey Paulding auf Position drei sowie Brian Qvale als Center schien Mladen Drijencic auf die richtige Mischung gesetzt zu haben. Die Oldenburger zeigten sich mutig und konsequent im Abschluss aus der Nahdistanz. Bis zur Pause lag die Quote der Feldpunkte bei 62 Prozent. 18 der 29 Versuche fanden den Weg in den Korb. Zudem hatten Rickey Paulding und Vaughn Duggins Erfolg mit einigen wilden Dreier-Würfen.
Die Bamberger um Kapitän Bradley Wanamaker bekamen die Gäste kaum in den Griff. Vor allem unter dem gegnerischen Korb entfalteten Qvale und Duggins ihre ganz Stärke. Folgerichtig blieben die EWE Baskets nicht nur im Spiel, sondern dominierten mit 27:22 das zweite Viertel. Mit der 45:44-Führung für Oldenburg gingen die Teams in die Kabinen.
Die mutmaßliche Standpauke von Coach Andrea Trinchieri zeigte nach dem Wechsel Wirkung. Die Bamberger stellten früher die Passwege zu, waren gedanklich schneller beim Rebound und trafen zuverlässig von außen - allen voran Wanamaker, Melli und Strelnieks. Zudem wirkte sich die Siebener-Rotation der Oldenburger nun negativ aus. Gegen die physisch viel präsenteren Bamberger ließ die Konzentration beim Wurf merklich nach. Kurz vor Ende des dritten Viertels setzten sich die Brose Baskets erstmals ab. Im Schlussabschnitt hielt der Favorit den Gegner auf Distanz.
Trotz der 76:89-Niederlage bewegen sich die EWE Baskets weiter im Aufwind. Auf drei Auswärtsspiele folgen nun drei Partien vor eigenem Publikum. Den Anfang macht der Vergleich im Eurocup gegen Dominion Bilbao Basket am Dienstag (20 Uhr/Große EWE Arena). Es folgen die Spiele in der Beko BBL gegen Basketball Löwen Braunschweig am Samstag (20.30 Uhr/Große EWE Arena) sowie im Eurocup am Mittwoch, 4. November in Vechta (20 Uhr/RASTA Dome). Tickets gibt es hier.
Text: Oliver Schulz, EWE Baskets Oldenburg
Foto: Daniel Loeb