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Mit Kampfgeist gegen defensiven Druck bestehen

16.10.2015

Bei einem der aktuell formstärksten Teams der Beko BBL müssen die EWE Baskets am Samstag antreten. Ab 20.30 Uhr sind die Oldenburger zu Gast bei den MHP Riesen Ludwigsburg, die in der Liga noch ungeschlagen sind und auch im Eurocup gegen ALBA BERLIN einen klaren Erfolg feierten.

Ausgangssituation: Mit gemischten Gefühlen machten sich die EWE Baskets am Mittwoch aus Bonn auf den Heimweg. Die Oldenburger hatten über weite Phasen der Partie Fortschritte im Zusammenspiel gezeigt, agierten auch im Rebounding deutlich stärker als in den vorherigen Begegnungen. Zeichen der Entwicklung, die dem Team Mut für die kommenden Aufgaben geben sollten. Gleichzeitig musste der Schock über die Verletzungen von Klemen Prepelic und Scott Machado verarbeitet werden. Besonders die Blessur des nominellen Point Guards, der nach langem Warten auf den ersten Einsatz bereits nach 38 Sekunden das Feld verlassen musste, sorgte für Nachdenklichkeit. Statt mit sieben ausländischen Akteuren kräfteschonend rotieren zu können, mussten Chris Kramer und Vaughn Duggins viele Minuten auf dem Parkett stehen. So fehlten im letzten Abschnitt entscheidende Körner zum Sieg. Zudem gelang es nicht, die Bonner nachhaltig genug zu stoppen und die Wurfquoten der Gastgeber zu drücken.

In der Beko BBL hingegen sind die Oldenburger nach den beiden Heimerfolgen gegen Frankfurt und Bayreuth ordentlich in die Saison gestartet und haben sich für die Auftaktniederlage in München rehabilitiert. Eine gute Basis, um bei den anstehenden schweren Auswärtsaufgaben in Ludwigsburg und Bamberg (25. Oktober/Sport1) einen unerwarteten Sieg zu stehlen. Dazu gilt es, trotz des hohen defensiven Drucks der Ludwigsburger die gute Entwicklung in der Offensive zu bestätigen. Zudem heißt es, den Gastgebern wenig Ballverluste anzubieten, aus denen schnelle und einfach Punkte entstehen können.

Der Gegner: Wenn man ein Team mit Selbstvertrauen sucht, muss man in diesen Tagen wohl nach Schwaben schauen. Erstaunlich gefestigt und eingespielt präsentierten sich die MHP RIESEN Ludwigsburg dort in den ersten Saisonspielen. Zudem ist der für Headcoach John Patrick so typische Basketball mit viel Druck auf den gegnerischen Guard bereits deutlich sichtbar. 17 Ballverluste musste beispielsweise ALBA BERLIN am Mittwoch bei der 60:79-Niederlage in Ludwigsburg hinnehmen.

Mit bis zu elf Akteuren rotiert Ludwigsburg und verschafft dem Kader, der von Rocky Trice angeführt wird, so immer wieder Pausen für den intensiven Stil. 35 Minuten steht der defensivstarke Allrounder pro Partie auf dem Parkett und erzielt 13,5 Punkte, 7,3 Assists und 5 Rebounds. Mit Mustafa Shakur konnte John Patrick zudem kürzlich einen erfahrenen Spielmacher verpflichten, der im Eurocup gegen Berlin mit 22 Punkten glänzte.

Doch nicht nur auf den kleinen Positionen verfügen die Schwaben über hohe Qualität, auch in Brettnähe wurde eine gute Mischung gefunden. Hinter Jon Brockman (16,7 Punkte, 11 Rebounds) entwickelten sich die Riesen zum bisher deutlich besten Rebound-Team der Liga. Dabei sind 46 Rebounds, aber vor allem 16,7 zweite Chancen pro Spiel herausragende Werte.

Personelle Situation: Bei den Oldenburgern fehlt weiterhin Dennis Kramer wegen einer Knieverletzung; zudem fällt Scott Machado sieben bis zehn Tage wegen einer Blockade im Rücken aus. Klemen Prepelic hingegen wird wieder im Kader stehen.

Die MHP RIESEN haben die Qual der Wahl: Alle Spieler, darunter sieben Ausländer, sind einsatzfähig. In den letzten Spielen in der BBL musste Royce O`Neale auf der Tribüne Platz nehmen, überzeugte aber im Eurocup gegen Berlin. Eine Umstellung in der Formation erscheint also durchaus wahrscheinlich.

Bilanz: Die bisherigen Vergleiche in der Beko BBL dürfen den Oldenburgern Mut machen. 26 Begegnungen wurden bisher ausgetragen, 20 davon konnten die EWE Baskets für sich entscheiden. In Ludwigsburg gingen 10 der bisherigen 13 Partien an die Gäste. Auch die letzte Begegnung in der MHP-Arena konnten die Oldenburger erfolgreich gestalten (99:93), in Oldenburg folgte Anfang des Jahres eine klare 76:98-Niederlage.

Text: Christian Ruhe/EWE Baskets Oldenburg
Bild: Ulf Duda/fotoduda.de