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Schwerer Start ins Abenteuer Europa

13.10.2015

Die Ausgangssituation: Die Heimsiege gegen Frankfurt und Bayreuth haben den Oldenburgern nach den herben Auswärtsniederlagen zuvor spürbar gut getan. Zwar musste sich das Team von Headcoach Mladen Drijencic beide Erfolge hart erarbeiten. Phasenweise liefen die Dinge in die richtige Richtung: bissige Defense, schnelles Spiel nach vorne, der Blick für den Mitspieler und ein sicherer Abschluss am Brett waren am Sonntag zu beobachten. 16 Assists tauchten zur Halbzeit in der Statistik auf. Zudem verwandelten die Baskets bis zur Pause 79 Prozent der Würfe aus Nah- und Mitteldistanz und führten folgerichtig mit 42:36, später sogar 49:38.

Ohne den klassischen Point Guard Scott Machado bekam der Oldenburger Aufbau das Spiel allerdings kaum unter Kontrolle. Im Gegenteil: Ein Vorsprung von sechs bis acht Punkten genügte nicht, um den Sieg souverän nach Hause zu bringen. Zudem kontrollierten die Gäste die Bretter. Mit 37:25 hatte medi bayreuth die Nase bei den Rebounds vorn, über den Sieg durften sich aber die EWE Baskets freuen.

Vaughn Duggins kam wie schon gegen Frankfurt von der Bank und wurde zum entscheidenden Spieler: 20 Punkte, sechs Assists und 60 Prozent aus dem Feld – und das alles in gerade mal 25 Minuten Spielzeit. Klemen Prepelic und Rickey Paulding steuerten ihrerseits 16 Punkte bei. Bemerkenswert zudem die sechs Vorlagen von Chris Kramer.

Auf das Eurocup-Gastspiel in Bonn folgen drei weitere schwere Partien in der Fremde: Ludwigsburg (17. Oktober/BBL), Trento (21. Oktober/Eurocup) und Bamberg (25. Oktober/BBL) sind die Gegner der EWE Baskets in den kommenden zehn Tagen. Erst am 27. Oktober im Eurocup gegen Bilbao sowie am 31. Oktober gegen Braunschweig werden die Oldenburger wieder vor eigenem Publikum antreten.

Der Gegner: Nach einem verhaltenen Saisonstart ließen es die Bonner am Sonntag ordentlich krachen. Eine starke zweite Hälfte und eine geschlossene Teamleistung bescherte den Telekom Baskets beim FC Bayern München überraschend einen 91:84-Erfolg. Gamewinner war am Ende der zunächst unauffällige Eugene Lawrence. Während die Bayern vor allem durch Drives und Punkte der Big Man scorte, ließ Bonn den Ball gut laufen und traf die offenen Dreier. Da diese jedoch nicht immer so gut fielen, konnte sich Bayern bis zur Halbzeit absetzen und führte zwischenzeitlich mit zwölf Punkten.

Nach der Halbzeit wendete sich die Partie: Eine Minute nach Beginn des dritten Viertels gingen die Bonner in Führung. Zwar kamen die Münchner noch mal ran, aber Eugene Lawrence sorgte mit fünf Punkten in der Crunchtime für die Entscheidung. Topscorer war indes Xavier Silas mit seiner Karrierebestleistung von 19 Punkten. Durch gute Wurfquoten und zwei Assists war er der effektivste Spieler der Telekom Baskets.

Die Personalsituation: Bei den Oldenburgern fällt Dennis Kramer weiterhin mit einer Knieverletzung aus. Scott Machado trainiert intensiv mit dem Team und wird im Kader für Bonn stehen. Die Chancen, ihn auf dem Parkett zu sehen, sind groß; auch, da international sieben ausländische Spieler nominiert werden dürfen.

Die internationale Bilanz:  Bonner und Oldenburger standen sich bereits während der Saison 2012/2013 abseits der Beko BBL gegenüber. Seinerzeit trafen die Teams in der zweiten Runde der Eurochallenge aufeinander und gewannen jeweils auf des Gegners Parkett. Bonn entführte ein 92:88 aus Oldenburg, die EWE Baskets kamen auf dem Hardtberg zu einem 82:65-Erfolg. Für die Oldenburger führte die Reise schließlich zum Finalturnier im türkischen Karsiyaka mit Platz drei.

Stimmen zum Spiel:
Mladen Drijencic (Headcoach EWE Baskets): „Der Eurocup ist Chance und Herausforderung zugleich. Einerseits geben wir unserer neuen Mannschaft die Möglichkeit, sich weiter einzuspielen und unter Wettkampfbedingungen zu beweisen. Hier denke ich vor allem an unsere Aufbauspieler. Andererseits treffen wir in dieser attraktiven Pokalrunde auf ausnahmslos starke Teams, die uns alles abverlangen werden. Die Bonner haben am Sonntag bewiesen, zu was sie fähig sind. Das wird ein hartes Spiel für uns.“

Matthias Fischer (Headcoach Telekom Baskets): „Der Sieg gegen München war eine Bestätigung der harten Arbeit während der letzten Wochen, in denen die Mannschaft sich gut entwickelt und dies zu großen Teilen auch aufs Parkett gebracht hat. Mit dem Eurocup wartet nun eine weitere, ganz besondere Herausforderung auf uns, die uns Woche für Woche alles abverlangen wird. Das haben wir bereits in den vergangenen beiden Jahren gemerkt – besonders auswärts. Im heimischen Telekom Dome müssen wir versuchen, über die Verteidigung das Tempo zu kontrollieren, um schnell unseren Rhythmus zu finden.“

Was sonst: Der Oldenburger Lokalsender oeins überträgt die Eurocup-Partie aus Bonn im TV-Kabelnetz Oldenburg zwischen 19.25 Uhr und 21.25 Uhr live.

Text: Oliver Schulz/EWE Baskets Oldenburg
Bild: Ulf Duda/fotoduda.de