Der Countdown läuft: In rund einem Monat hat die Preseason ein Ende. Mit den Begegnungen der ersten Runde im BBL Pokal steigen die ersten Pflichtspiele der Saison, kurz danach geht es endlich auch wieder in der easyCredit Basketball Bundesliga rund. Für die EWE Baskets Oldenburg folgt auf das Pokalduell bei den Eisbären Bremerhaven (24. September) am Sonntag, 28. September, das erste BBL-Heimspiel gegen die SKYLINERS aus Frankfurt (Tipoff um 18 Uhr, Tickets gibt es hier).
Bis zum Saisonstart werfen wir einen Blick auf die Konkurrenz, betrachten dabei die Zu- und Abgänge der 17 anderen Clubs und graben ein wenig in der Historie. Den Auftakt machen unser BBL-Auftaktgegner SKYLINERS und Aufsteiger Science City Jena.
SKYLINERS: Mit Perwas zurück in die Playoffs?
Der Club: Im Jahr 1999 übernahmen die SKYLINERS die Bundesligalizenz aus Rhöndorf und etablierten sich fortan als festes Mitglied der ersten Liga. Besondere sportliche Höhepunkte gelangen 2000 (Pokalsieger), 2004 (Deutscher Meister) und 2016 (FIBA Europe Cup). Regelmäßig gelang die Qualifikation für die Playoffs, in den vergangenen Jahren allerdings gerieten die Hessen in Probleme. 2022 blieben sie als sportlicher Absteiger nur aufgrund einer Wildcard im Oberhaus, 2023 führte der Weg schließlich doch in die Zweite Liga. Nach dem Wiederaufstieg 2024 legten die Frankfurter 2024/2025 eine mühsame Saison auf das Parkett und schafften als 16. den Klassenerhalt (8:24 Siege).
Der Trainer: Lange konnte sich in den vergangenen Jahren kein Trainer im Amt halten; seit der Ära von Gordon Herbert, dessen zweite Amtszeit von 2013 bis 2019 währte, herrscht ein munterer Wechsel an der Seitenlinie. Eine der großen Konstanten im Club haben die Verantwortlichen nun nach vorherigen Interims-Einsätzen endgültig zum Headcoach gemacht: Klaus Perwas. Der 54-Jährige arbeitet seit 2008 als Mitglied des Trainerteams, in der vorangegangenen Saison ersetzte er den vorzeitig entlassenen Denis Wucherer. Perwas, der 2023 als Co-Trainer von Gordon Herbert mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister wurde, erhielt einen unbefristeten Vertrag.
Das Team: Jordan Theodore, Patrick Heckmann, Malik Parsons – allein die Nennung dieser drei Namen zeigt, dass die Frankfurter substanzielle Abgänge verzeichnen müssen, der Kader wurde für die bevorstehende Saison 2025/2026 ordentlich durcheinandergewirbelt. Die aus Sicht deutscher Basketballfans bekanntesten Namen unter den Neuzugängen sind Till Pape (kommt aus Bonn) und Will Christmas (der die Vorsaison in Hamburg begonnen und im französischen Limoges beendet hat).
Die Perspektive: Kurzfristig wird es bei den SKYLINERS darum gehen, eine sorgenfreie Saison zu absolvieren. Mittelfristig steht bei den Verantwortlichen um Geschäftsführer Gunnar Wöbke eine Rückkehr auf vordere Positionen im Fokus – und langfristig richtig sich der Blick auf eine neue Arena, die inzwischen auf den Weg gebracht wurde.
Die Saisonspiele gegen die EWE Baskets Oldenburg: Direkt am ersten Spieltag treffen die Oldenburger auf die SKYLINERS (28. September, 18 Uhr). Das Rückspiel in Hessen ist für Sonntag, 15. März (15 Uhr) angesetzt.
Science City Jena: Der dritte Anlauf
Der Club: Basketball hat in Jena eine lange Tradition, doch erst seit dem Jahr 2007 geht der Club als Science City an den Start. Der Name nimmt Bezug auf Jenas damalige (und später erfolgreiche) Bewerbung als Stadt der Wissenschaften (2008). In jenem Jahr 2007 gelang der erste Aufstieg in die Basketball-Bundesliga, allerdings war nach nur einer Saison bereits wieder Schluss. 2016 kehrte Jena in die Eliteklasse zurück, diesmal blieb der Club drei Jahre in Folge in der ersten Liga. Nach der anschließenden Konsolidierung in der ProA gelang Science City Jena im Jahr 2025 erneut der Aufstieg.
Der Trainer: Björn Harmsen ist 43 Jahre jung, verfügt aber bereits über viel Erfahrung an der Seitenlinie. Das liegt vor allem an einem Standort: Jena! Zunächst arbeitete der gebürtige Göttinger Harmsen dort als Assistenztrainer, von 2006 bis 2008 schließlich erstmals als Headcoach. 2013 kehrte er nach Jena zurück und blieb bis 2019 im Amt. 2023 folgte der erneute Wechsel, der mit dem Aufstieg in der vergangenen Saison gekrönt wurde. Harmsen wurde zum dritten Mal in seiner Karriere als Trainer des Jahres in der ProA ausgezeichnet.
Das Team: Der Liga-Neuling hat im Sommer einige Spieler verabschiedet, die zuvor für den Aufstieg mitverantwortlich waren; darunter in Tyler Nelson und Raymar Morgan auch zwei, die in vorherigen Jahren ihre Spuren in der Basketball-Bundesliga hinterlassen hatten. Gleich drei Neue kommen aus der ProA: Keith Braxton, Naz Bohannon und Sigu Jawara. Auch BBL-Erfahrung tummelt sich im Kader, so liefen beispielsweise Eric Washington, Robin Christen und Chris Carter in der Bundesliga auf. Ins erste Testspiel ging die Mannschaft noch unvollständig, gleich drei Spieler waren angeschlagen.
Die Perspektive: Für Jena dürfte es darum gehen, sich so gut wie möglich von den Abstiegsplätzen fernzuhalten. Dabei ist auch Geduld gefragt, wie Headcoach Harmsen gegenüber dem MDR betonte: „Es sind einige Neue, die musst du zusammenbringen. Wir müssen alle fit, als Mannschaft auf eine Schiene bekommen. Dass sie zusammenspielen und sich verstehen. Das macht mir als Trainer am meisten Spaß. Bei Saisonbeginn wird das noch nicht bei 100 Prozent sein.“ Ob der Spaß auch Spaß bleibt, wenn der Ernst beginnt, wird sich ab Ende September zeigen – Jena startet am 24. September im Pokal in Crailsheim und am 26. September in der BBL beim FC Bayern München.
Die Saisonspiele gegen die EWE Baskets Oldenburg: Jena gastiert am 11. Oktober in Oldenburg (18:30 Uhr), das Rückspiel ist für den 18. Februar 2026 angesetzt (18:30 Uhr).