Bei allem gebotenen Respekt vor der Stärke einiger Konkurrenten war schon vor Beginn der Basketball-Europameisterschaft klar: Deutschland gehört zu den Favoriten auf den Titel. Nach fünf Gruppenspielen und dem Achtelfinale hat sich an dieser Einschätzung nichts geändert – eher im Gegenteil.
Mit durchschnittlich 102,3 Punkten pro Partie stellt die DBB-Auswahl die erfolgreichste Offensive des Turniers, in allen fünf Gruppenspielen gelang der Sprung über die 100-Zähler-Marke. Und auch im Achtelfinale, der ersten Begegnung der Deutschen in der K.-o.-Runde im lettischen Riga, fanden Kapitän Dennis Schröder und seine Kollegen nach problematischen 30 Minuten letztlich doch noch einen Weg, einen deutlichen 85:58-Erfolg einzufahren.
Auch für andere große Namen dieser EM wurde das Achtelfinale zu einer hohen Hürde: Die Türkei bezwang nach zähem Ringen Schweden im Endspurt, während Serbien seine Hoffnungen auf Gold nach einer Niederlage gegen Finnland begraben musste. Und auch für Frankreich ist die Eurobasket 2025 beendet: Georgien erwies sich als zu stark.
Der bisherige Erfolg der Deutschen ist umso bemerkenswerter, wenn man die kniffeligen Begleitumstände betrachtet. Headcoach Alex Mumbru, der auf Weltmeistercoach Gordon Herbert folgte, wurde vor Turnierbeginn ins Krankenhaus eingeliefert und kehrte erst zum Achtelfinale an die Seitenlinie zurück. Für ihn sprang Assistenztrainer Alan Ibrahimagic ein, der auch im Spiel gegen Portugal zu großen Teilen das Coaching übernahm. Bei dieser Aufgabenteilung wird es bis zum Turnierende bleiben.
Die Aufgaben werden natürlich nicht kleiner: An diesem Mittwoch, 10. September, steht für Deutschland das Viertelfinale auf dem Programm. Gegner in der Runde der letzten Acht: Slowenien. Die Mannschaft von Trainer Aleksandar Sekulic, dem in Luka Bassin unter anderem ein Mitglied des Würzburger Trainerstabs als Assistent zur Seite steht, erlebte in Gruppe D einen schwierigen Start in die EM. Zum Auftakt gab es Niederlagen gegen Polen und Frankreich, doch das Team hielt dem Druck stand und qualifizierte sich dank der Erfolge gegen Belgien, Island und Israel für die K.-o.-Runde.
Hier erspielte sich die Mannschaft zunächst einen phasenweise deutlichen Vorsprung, geriet gegen Ende noch einmal kurz ins Wackeln und setzte sich schließlich mit 84:77 gegen Italien durch. Überragender Mann: NBA-Star Luka Doncic von den Los Angeles Lakers. Der 26-Jährige erzielte 30 Punkte in der ersten Halbzeit, am Ende kam er auf 42. Seine Durchschnittswerte sind beeindruckend, Doncic kommt bei der EM auf 34,0 Punkte, 8,3 Rebounds und 7,2 Assists pro Partie.
Unter seinen Teamkollegen gibt es einiges an Erfahrungswerten aus der Basketball-Bundesliga: Während Aleksej Nikolic von 2015 bis 2018 für Bamberg spielte, Gregor Hrovat 2018/2019 in Bayreuth unter Vertrag stand und Luka Scuka seit der vergangenen Saison für die Basketball Löwen Braunschweig aufläuft, ist vielen Oldenburger Fans der Name Klemen Prepelic bestens bekannt. Der wurfstarke Guard trug in der Spielzeit 2015/2016 in 33 BBL-Begegnungen das Trikot der EWE Baskets.
Tipoff am Mittwoch ist um 20 Uhr, Magenta Sport und RTL übertragen live.