Die EWE Baskets Oldenburg haben am 26.Spieltag der easyCredit BBL eine ernüchternde Niederlage hinnehmen müssen. Vor 6.000 Zuschauern in der ausverkauften Großen EWE Arena agierten die Oldenburger zu keinem Zeitpunkt mit der nötigen Energie und Intensität und verloren gegen starke MLP Academics Heidelberg verdient mit 75:99.
Es war ein Gesicht, das die Oldenburger, die verletzungsbedingt auf Tanner Leissner und TJ Holyfield verzichten mussen, in der Saison nur selten gezeigt haben. Defensive Intensität und mannschaftliche Energie sind üblicherweise der Weg des Calles-Teams, sich auch über offensive Schwächephasen zu retten. Gegen extrem gut vorbereitete Heidelberger gelang dies am Sonntag nicht. Die Gäste verwandelten 52 Prozent der Dreier und insgesamt 54 Prozent der Feldversuche. Dazu sicherten sich die EWE Baskets, die kollektiv nicht an ihr Limit kamen, nur drei Steals und erlaubten Heidelberg 21 Assists.
Offensiv wiederum fanden die Oldenburger über fast 40 Minuten nicht zu guter Ballbewegung und zeigten wenig Vertrauen in den eigenen Abschluss. So standen am Ende nur 14 Assists bei 16 Ballverlusten im Boxscore, die Mannschaft von Pedro Calles verwandelte nur 40 Prozent der Versuche aus dem Feld.
DeWayne Russell wurde mit 18 Punkten zum Topscorer, wurde allerdings gut davon abgeschnitten, für seine Mitspieler zu kreieren und spielte nur zwei Assists. Hassani Gravett kam auf 13 Punkte, vier Rebounds und drei Assists. Dazu sammelte Norris Agbakoko 10 Rebounds (4 Punkte).
Von Beginn an präsentierte die Offensive der Heidelberger, deren Head Coach Joonas Iisalo nicht an der Seitenlinie stehen konnte, sich auf den Punkt konzentriert und vorbereitet, fand die Lücken in der Defensive und hatte in Jack McVeigh, der die ersten acht Punkte der Gäste erzielte, den spielbestimmenden Mann (3:8). Während die Gäste zunächst jeden Distanzwurf verwandelten, hatte Oldenburg defensiv Probleme, die nötige Physis ins Spiel zu bringen, blieb aber zumindest bis zum Dreipunktspiel von Russell (12:18) in Schlagdistanz. In der Folge schlichen sich allerdings vermehrt Fehler ins Spiel, Heidelberg setzte sich nach einem Dreier von Ugrai erstmals zweistellig ab (14:23). Ein Rückstand, der für Oldenburg auch deshalb konstant blieb, weil die EWE Baskets im ersten Viertel keinen Offensivrebound sammelten und die Gastgeber eine Schrecksekunde erlebten, als Russell umknickte und zunächst das Spielfeld verlassen musste, im Spielverlauf allerdings wieder eingreifen konnte.
In nur wenigen Phasen fanden die EWE Baskets bessere offensive Lösungen, so zum Beispiel als Klassen im Pick&Roll gefunden wurde und auf Pjanic durchsteckte, sich im Anschluss selbst im Post durchsetzte (27:38). Heidelberg konnte sich allerdings auf den Distanzwurf verlassen, führte nach Dreiern von Coleman und Hundt erstmals mit 15 Punkten (32:47). Als Pjanic nach einem Ballgewinn per Dreier auf elf Punkte Rückstand verkürzte, antwortete Lasisi ebenfalls aus der Distanz und der Rückstand zur Halbzeit betrug 14 Punkte (38:52).
In den zwei bisherigen Duellen hatten die EWE Baskets jeweils nach Wiederbeginn reagieren und deutliche Rückstände egalisieren können, an diesem Tag allerdings fehlte jede Selbstverständlichkeit in der Offensive und Zugriff in der Defensive. Heidelberg bewegte den Ball gut, nutzte Mismatches im Post geschickt aus und setzte sich immer weiter ab. Bis auf 33 Punkte wuchs der Rückstand zu Beginn des letzten Viertels. Den EWE Baskets war anzumerken, dass sie sich gegen die deutliche Niederlage wehrten, an diesem Tag allerdings ging der Oldenburger Plan zu keinem Zeitpunkt auf, fehlten die Mittel, um sich noch einmal ins Spiel zu bringen. So blieben nur wenige Highlights wie ein Alley-op-Anspiel von Drechsel zu Pjanic zum krachenden Dunk. Symptomatisch für das Spiel dann eine Szene kurz vor dem Ende. MaCio Teague kam zum freien Korbleger, der allerdings aus dem Korb sprang, auf der Gegenseite drückte Bennet Hundt direkt den Dreier ab, der auf den Ring tropfte, von der dort den Weg in den Korb fand.