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Spielbericht

MLP Academics Heidelberg - EWE Baskets Oldenburg 90:95

Dezimierte aber kämpferische EWE Baskets machen Klassenerhalt klar!

23.04.2022

 Die Schlusssekunden in Heidelberg: Freude pur auf der Oldenburger Bank! (Foto: Andreas Gieser)

In einer denkwürdigen Partie des 32. Spieltags der easyCredit BBL vertreiben die EWE Baskets Oldenburg aus eigener Kraft vorzeitig und endgültig das Abstiegsgespenst. Am Samstagabend lagen sich die Oldenburger auf dem Parkett des SNP Dome in Heidelberg nach dem hart erkämpften 95:90 freudestrahlend in den Armen, nachdem sie verletzungsgebeutelt und nach einem 13-Punkte-Rückstand nach drei Vierteln Spielzeit zu einem grandiosen Comeback in der Crunchtime angesetzt hatten.

 

Die FRAPORT SKYLINERS stehen bereits als erste Absteiger fest. Und von den Giessen 46ers können die EWE Baskets dank des nun eingefahrenen zwölften Saisonsieges auch nicht mehr eingeholt werden.

 

Das Verletzungspech bleibt den Oldenburgern treu in dieser Saison. So viel steht fest. Kurzfristig mussten die EWE Baskets Tai Odiase vor der Partie aus der Line-up streichen. Eine Blessur an der rechten Hand, die den Center bereits zuletzt eingeschränkt hatte, verhinderte einen Einsatz in Heidelberg. Für Odiase rückte Reggie Lynch, der erst Ende März aufgrund der Verletzungen von Martin Breunig und Norris Agbakoko nachverpflichtet wurde, in die Startformation. Und dann dauerte es lediglich eine knappe erste Halbzeit in Heidelberg, bis auch Lynch verletzt aufgeben musste.

 

Mit dieser Ersten Fünf ging es vor 1819 Zuschauern im Heidelberger SNP Dome in die Partie: Phil Pressey, Max Heidegger, Michal Michalak, TJ Holyfield und Reggie Lynch auf der Center-Position. Und man merkte dem Team an, dass es sich in den Anfangsminuten erst sortieren musste. Mitte des 1. Viertels war es vor allem Heidegger und Lynch zu verdanken, dass die EWE Baskets das Kommando im SNP Dome übernahmen. Lynch lag bereits nach den ersten zehn Spielminuten mit 11 Punkten im zweistelligen Bereich und Heidegger (13 Punkte) traf in den entscheidenden Momenten: Einen ganz schwierigen Baseline Fadeaway und einen Wurf einen Meter hinter der Dreierlinie, der die Oldenburger Bank zu Jubelstürmen hinriss und die Heidelberger Fans zumindest für jeweils kurze Momente ein wenig verstummen ließ.

 

Odiases Ausfall machte ein paar Umstellungen erforderlich. So musste Teamkapitän Rickey Paulding im drittletzten Spiel seiner Karriere auf die Position 4 rücken. Das 2. Viertel war fast eine Kopie des ersten Durchgangs, was das Punkte-Verhältnis anbelangt. Zunächst erarbeiteten sich die Heidelberger leichte Vorteile und gingen erneut in Führung. Dann berappelten sich die EWE Baskets wieder und glichen per Layup von Bennet Hundt viereinhalb Minuten vor der Halbzeit zum 38:38 aus.

 

Dann ein Schock-Moment knapp zwei Minuten vor der Pause: Der bis dahin spielbestimmende Reggie Lynch (15 Punkte, 4 Rebounds, 4 Blocks) geht unter dem eigenen Korb ohne Gegnereinwirkung zu Boden, griff sich an den linken Knöchel, blieb minutenlang liegen, musste dann aufgestützt auf zwei Betreuer vom Parkett humpeln und war fortan nicht mehr einsatzfähig. Zur Schwere der Verletzung liegen bislang noch keine Informationen vor. Dennoch gelang es den Oldenburgern, die Führung zu behaupten und mit 48:46 in die Halbzeitpause zu gehen.

 

Im 3. Viertel mussten die Oldenburger Spieler einiges investieren, um auf Tuchfühlung zu den Hausherren bleiben zu können. Holyfield und Pjanic waren nun die einzig verbliebenen Big Men der EWE Baskets. Pjanic rackerte – wie gewohnt – unermüdlich, konnte aber nicht verhindern, dass die MLP Academics mit einer 78:65-Führung ins Schlussviertel gehen durften.

 

Das dezimierte Team zeigte mit Beginn des 4. Viertels jedoch Kämpferherz und Charakter und zwang die Heidelberger mit einer beherzten Defensive zu Ballverlusten. Vermutlich auch, weil Oldenburgs Head Coach Ingo Freyer im letzten Spielabschnitt fast komplett die wohl kleinste Aufstellung, die die Oldenburger in dieser Saison gebracht haben, spielen ließ: Pressey, Hundt, Herrera, Michalak und Holyfield. Damit kamen die Heidelberger sichtlich nicht zurecht. So wurde innerhalb von gut zwei Minuten aus einem 13-Punkte- ein Fünf-Punkte-Rückstand. Und nach weiteren zwei Minuten brachte Michalak nach einem schönen Pass per Korbleger mit 83:82 Oldenburg in Führung und Heidelberg musste eine Auszeit nehmen, um sich auf die Gangart der wiedererstarkten Gäste neu einzustellen.

 

Und auch zu Beginn der Crunchtime tat sich Heidelberg angesichts der Oldenburger Intensität extrem schwer, überhaupt noch eine Passstation zu finden. Die EWE Baskets legten ein furioses Schlussviertel hin, das sie mit 30:12 gewannen – angeführt von einem überragenden Floor General Phil Pressey (15 Punkte, 7 Assists, 5 Rebounds, 2 Steals), der zusammen mit einem stark aufspielenden Bennet Hundt die Fäden in den Händen hielt und die EWE Baskets über die Ziellinie Richtung Klassenerhalt dirigierte.

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Tabelle

PL TEAM PKT
9HAKRO Merlins Crailsheim34:34
10BG Göttingen32:36
11EWE Baskets Oldenburg28:40
12s.Oliver Würzburg28:40
13Basketball Löwen Braunschweig24:42
14medi bayreuth22:46

Nächstes Spiel

So, 28.04.2024, 17:00 Uhr
EWE Baskets Oldenburg vs. Veolia Towers Hamburg

Stimmen zum Spiel

Ingo Freyer (Head Coach EWE Baskets Oldenburg):

„Es ist schon kurios, dass jetzt alle vier Center bei uns verletzt sind. Aber umso mehr hat sich meine Mannschaft zusammengerauft und wirklich an sich geglaubt. Und das ist das Entscheidende! Das haben wir in den letzten Wochen und Monaten aufgebaut, damit wir eben solche Spiele am Ende herumreißen und gewinnen können. Dass die Jungs das so gut umgesetzt haben heute: Hut ab! Das ist das Schöne in so einer Situation nach so einem kuriosen Spiel, wenn man jetzt diese Freude in den Gesichtern der Spieler sieht.“

 

Frenki Ignjatovic (Head Coach MLP Academics Heidelberg):

„Wir haben über lange Zeit das Spiel kontrolliert, auch wenn Lynch uns große Probleme bereitet hat. Zum Ende der ersten Halbzeit haben wir ohne Fouls gespielt und haben so die Möglichkeit verpasst, mit einer Führung in die Pause zu gehen. Gegen eine Mannschaft wie Oldenburg mussten wir immer wieder Stops finden, um den Rhythmus zu brechen. Das hatten wir im dritten Viertel besser gemacht, haben klug gefoult und das Spiel schon kontrolliert. Ende des dritten Viertels habe ich dann aber schon gesehen, dass manche Spieler es jetzt als ihre Zeit angesehen haben, individuell zu glänzen. So waren wir dann im Schlussviertel nicht fokussiert genug, haben auch wieder unsere Fouls nicht genutzt und haben einfach nicht schlau genug zu Ende gespielt. Wenn man kurz vor Ende so hoch führt, muss man das vor allem zu Hause klüger ausspielen und darf das nicht noch aus der Hand geben.“