Die EWE Baskets Oldenburg haben am 19. Spieltag der easyCredit BBL eine erneute deutliche Niederlage hinnehmen müssen. Gegen personell dezimierte Telekom Baskets Bonn unterlagen die Oldenburger nach ganz schwachen letzten 15 Minuten mit 65:89.
Dabei zeigte sich, wie zerbrechlich das Mannschaftsgefüge der EWE Baskets im Abstiegskampf geworden ist. Mitte des dritten Viertels hatten die Oldenburger sich nach 13 Punkten Rückstand in die Begegnung gekämpft, ließen sich dann allerdings von einigen unkonzentrierten Aktionen aus dem Spiel bringen, agierten fortan ohne Selbstvertrauen, Körpersprache und Energie. Die letzten 15 Minuten gingen mit 45:21 an die Gäste, die am Ende auch in der Höhe verdient gewannen.
Einmal mehr gelang es den EWE Baskets nicht, den Ball effektiv genug durch die eigenen Reihen zu bewegen (14 Assists, 14 Ballverluste), so dass die Gastgeber am Ende nur auf 43 Prozent Wurfquote kamen. Bonn hingegen spielte geduldig die besten Optionen aus, traf insgesamt 53 Prozent der Würfe aus dem Feld. Zudem entschieden die Gäste das Reboundduell deutlich für sich (40:27).
Max Heidegger (11 Punkte, vier Rebounds, drei Assists) und Cameron Clark (11 Punkte, acht Rebounds) waren die Oldenburger Topscorer. Tai Odiase (10 Punkte, vier Rebounds) und Rickey Paulding (10) punkteten ebenfalls zweistellig.
Die Oldenburger, bei denen erneut Matt Farrell (muskuläre Probleme) angeschlagen fehlte und Sebastian Herrera früh in der Begegnung unglücklich umknickte und das Parkett verlassen musste, starteten mit deutlich mehr Energie als zuletzt, wirkten aber auch nervös. Es waren Defensivaktionen wie ein Block von Odiase oder ein von Pressey erzwungener Ballgewinn, mit denen die Gastgeber in die Begegnung fanden und nach einem Fastbreak über Paulding ausglichen. Bonn allerdings bestrafte Fehler der EWE Baskets mit zwei Dreiern und führte nach einem weiteren unnötigen Oldenburger Ballverlust mit 17:9, in einer Partie, die sich über die Verteidigung definierte und in der beide Team gemeinsam bereits 13 Ballverluste auf dem Konto hatten.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts spielten die Gäste dann ihr gefestigtes Selbstvertrauen und ihre größere Sicherheit in den Systemen aus, setzten sich nach einem Dreier von Kulvietis zweistellig ab und reboundeten zudem stark am offensiven Brett.Parker Jackson-Cartwright erhöhte gar auf 27:16. Wenn es auch offensiv nicht gelang, sich zu belohnen, arbeiteten die EWE Baskets weiter hart in der Defensive und zwangen die kurze Rotation der Bonner zu vielen Fouls. Ab Mitte des zweiten Abschnitts kam dann auch offensiver Rhythmus ins Oldenburger Spiel. Pjanic traf aus der Distanz, Clark legte vier Zähler nach und die Gastgeber waren zurück im Spiel (30:35). Heidegger stellte kurz vor der Halbzeit dann auf 34:38.
Aus der Halbzeit kamen die Oldenburger zunächst mit der richtigen Körpersprache: Pressey erzwang den Ballgewinn, Clark hängt Parker Jackson-Cartwrigt das dritte Foul an und vollendete trotzdem. Kurz darauf bediente Heidegger Odiase für den Dunk und den Ausgleich (40:40). Es schien, als könnten die EWE Baskets die Partie auf ihre Seite ziehen, Parker Jackson-Cartwright hatte allerdings die Antwort per Dreipunktspiel und zwei weiteren Punkten nach Ballgewinn. Hawkins legte aus der Distanz nach (44:52).
Die EWE Baskets wirkten nun unsortiert, ließen sich durch fehlende Erfolgserlebnisse zudem spürbar verunsichern und zeigten nicht mehr die nötige Körpersprache. Für Bonn hingegen setzte zunächst Parker Jackson–Cartwright die wichtigen Akzente, kam deutlich zu leicht zum Korb. Als dann auch die Energie der Gastgeber immer stärker sank, bewegten die Gäste den Ball besser und setzten sich nach 30 Minuten auf 15 Punkte ab (48:63).
In knapp fünf Minuten hatten die Oldenburger eine Partie, die bis dahin ausgeglichen verlaufen war, völlig aus der Hand gegeben. Im Schlussviertel gelang es dem Team von Head Coach Alen Abaz dann nicht mehr, sich noch einmal gegen die drohende Niederlage zu stemmen, stattdessen erspielten die Bonner sich noch einen deutlichen Erfolg.