Die EWE Baskets Oldenburg haben am Freitagabend eine unnötige und überraschende Niederlage in der easyCredit BBL hinnehmen müssen. Gegen die JobStairs GIESSEN 46ers unterlagen die Oldenburger mit 93:97. Bereits am Sonntag (18 Uhr) folgt die nächste Partie bei medi bayreuth.
Am Ende wurden die EWE Baskets für einen Auftritt ohne die nötige Intensität in der Defensive und einige Nachlässigkeiten im Spiel bestraft. Die Gäste durften besonders in der ersten Halbzeit Selbstvertrauen tanken und ihren Rhythmus in der Offensive finden, den die Oldenburger dann im Spielverlauf nicht mehr nachhaltig brechen konnten. 64 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld trafen die 46ers, die zudem von den Gastgebern nur zu zehn Ballverlusten gezwungen wurden. Auch mit einer ordentlichen offensiven Vorstellung gelang es dem Team von Mladen Drijencic nicht, diese Schwächen in der Defensive auszugleichen.
Auf Oldenburger Seite wurde Nathan Boothe mit 21 Punkten zum Topscorer, sammelte dazu vier Rebounds und drei Assists. Zudem punkteten Rickey Paulding (13 Punkte, fünf Rebounds), Rasid Mahalbasic (13 Punkte, drei Rebounds), Phil Pressey (12 Punkte, fünf Rebounds, fünf Assists) und Braydon Hobbs (12 Punkte, vier Assists) zweistellig.
Die EWE Baskets, bei denen Keith Hornsby als Vorsichtmaßnahme nicht auf dem Parkett stand, begannen mit einem Dreier von Nathan Boothe, insgesamt aber ohne die nötige Intensität in der Defensive. Angesichts der großen Freiräume in der Oldenburger Verteidigung fanden die Gäste ins Spiel, führten nach einem Dreier von John Bryant mit 12:5, Auf Seiten der EWE Baskets waren es in der Offensive nur die Big Men Nathan Boothe und Rasid Mahalbasic, die ihr Team mit guten Aktionen auf das Scoreboard brachten. Angesichts von über 70 Prozent Trefferquote aus Nah- und Mitteldistanz aber nahm Gießen mit 26:18 die verdiente Führung mit in das zweite Viertel.
Die ersten Minuten des zweiten Abschnitts zeigten dann den Weg für die EWE Baskets. Mit mehr Tempo in der Defensive und Konzentration in der Offensive übernahmen die Gastgeber das Spiel und brachten den Ball in Bewegung. Nachdem Herrera zum Korb gezogen war, wanderte der Ball zum offenen Schwethelm, der den Dreier aus der Ecke traf. Deutlich schwerer hatte es da schon Braydon Hobbs, der mit ablaufender Wurfuhr fast von der Mittellinie verwandelte. Für den Ausgleich sorgte dann Boothe per Dreipunktspiel. Bis auf 41:37 zogen die Oldenburger nach einem Dreier von Pressey davon, hielten das hohe Tempo aber nicht, so dass sich Gießen bis zur Halbzeit erneut die Führung verdiente.
Das dritte Viertel wurde dann zur besten Phase der Oldenburger, die nun den Kampf um freie Bälle gewannen und sich Offensivrebounds sicherten: Gleich zwei davon gingen dem Ausgleich von Pressey voran. Tadda traf dann ebenfalls von der Dreierlinie zum 57:52, die EWE Baskets hielten die Gäste mit eigenen Fehlern zunächst im Spiel, zogen aber in der Defensive an und zwangen Gießen zu gleich sieben Ballverlusten im dritten Abschnitt. Der Lohn war zunächst ein Dreier von Hobbs und dann ein trotz eines Fouls verwandelter Korbleger von Herrera (72:61).
Im letzten Abschnitt war die fehlende Intensität in der Defensive dann allerdings unerklärlicherweise zurück und besonders Brandon Thomas drehte mit gleich mehreren Dreiern auf, erzielte im letzten Abschnitt 16 Punkte und glich zum 76:76 aus. Die Partie ging in die entscheidende Phase und Rasid Mahalbasic hielt mit fünf Punkten in Serie noch einmal dagegen (85:85). Gießen ließ sich den Rhythmus aber nicht mehr nehmen. John Bryant und Brandon Bowman trafen wichtige Dreier und spätestens nach dem 91:95 fanden die EWE Baskets in der Offensive keine Antworten mehr.
Bereits am Sonntag (18 Uhr) sind die Oldenburger erneut gefordert, dann muss die Mannschaft von Mladen Drijencic bei medi bayreuth antreten. Die Franken, die am Abend bei ALBA BERLIN mit 68:80 unterlagen, kämpfen mit einer Bilanz von 6:12 aktuell um den Anschluss an die Playoff-Ränge, zeigten bei der 73:80-Niederlage Anfang Januar in Oldenburg allerdings bereits, dass sie ein unangenehmer Gegner sein können.
Damals fanden die EWE Baskets nicht den gewohnten offensiven Rhythmus, siegten vor allem wegen leichter Reboundvorteile und der hohen Fehlerzahl der Gäste. Seither präsentiert sich Bayreuth wechselhaft, siegte beispielsweise bei starken Hamburgern, unterlag allerdings auch im Heimspiel gegen Göttingen.
Zu stoppen gilt es für die Oldenburger vor allem den im Hinspiel fehlenden Frank Bartley (15,2 Punkte im Schnitt), den zuletzt stark auftretenden Osvaldas Olisevicius (13,5 Punkte) und Forward Matthew Tiby (11,5 Punkte, 5,2 Rebounds), der vor allem aus der Distanz (48,5 Prozent) sehr gefährlich ist. Spielmacher Bastian Doreth fehlte zuletzt angeschlagen. Ob er gegen die EWE Baskets am Sonntag wird auflaufen können, dürfte sich kurzfristig entscheiden.