Könnte es dafür einen passenderen Gegner geben als ALBA BERLIN? Wohl kaum. Schließlich bestritt Jenkins in der Hauptstadt die große Mehrzahl seiner Beko BBL-Spiele. Zudem kommen gleich 6000 Zuschauer zum Gratulieren; ein perfekter Rahmen ist garantiert.
Bescheiden, immer freundlich - und sportlich in bestechender Form: Das war stets und ist noch immer Julius Jenkins, auch im Jahr 2014. Elf Jahre zuvor endete seine College-Zeit im Team von Georgia Southern nach 1870 Punkten in vier Spielzeiten. Jenkins war trotz seiner überragenden Offensivqualitäten kein Thema für die NBA, wechselte nach Deutschland und schloss sich dem Zweitligisten rce Falke Nürnberg an.
Beinahe wäre er zuvor Teamkollege von Oldenburgs heutigem Trainer Sebastian Machowski geworden, doch der Mitteldeutsche BC entschied sich gegen den US-Amerikaner. In Nürnberg punktete der Guard in unnachahmlicher Manier und führte den Club dank seiner durchschnittlich 27,1 Zähler pro Partie ins deutsche Basketball-Oberhaus.
Ein Zwischenjahr in Belgien bei Euphony Bree folgte, bevor Jenkins zur Saison 2006/2007 seine bis heute ununterbrochene Karriere in der Bundesliga startete. Am 1. Oktober 2006 absolvierte er sein Erstliga-Debüt und kam bei der 73:85-Niederlage gegen die Telekom Baskets Bonn auf 10 Punkte, 4 Rebounds und 3 Assists in 35:54 Einsatzzeit. Bei seinem ersten Aufeinandertreffen mit den EWE Baskets am 14. Oktober 2006 (91:69) glänzte Jenkins in nur 24:40 Minuten mit 22 Punkten.
In Berlin blieb er bis 2011 und gewann 2008 die Deutsche Meisterschaft mit ALBA, 2009 holte er zudem den Deutschen Pokal. 2011/2012 bestritt Jenkins eine Saison mit den Brose Baskets; in Franken durfte er das Double feiern. 2012 schließlich verpflichteten die EWE Baskets den zweimaligen Familienvater und wurden mit ihm Vizemeister und EuroChallenge-Dritter.
299 Bundesliga-Spiele, 4319 Punkte (14,4 im Schnitt) - Jenkins gehört mittlerweile zu den bekanntesten Gesichtern dieser Liga und will an diesem Samstag mithelfen, dass die EWE Baskets - aktuell mit 34:14 Punkten Vierter - an seinem Ex-Club ALBA BERLIN in der Tabelle vorbeiziehen. Headcoach Sebastian Machowski wird bei seinem Unterfangen natürlich auch auf die Klasse seines Topscorers (Jenkins kommt auf 14,9 Zähler bei 50,9 Prozent Trefferquote von der Dreier-Linie pro Partie) setzen, der noch immer in der Lage ist, ein Spiel zu entscheiden. Bestes Beispiel war das 87:72 gegen den FC Bayern, als Oldenburgs Nummer 22 mit 26 Punkten und wichtigen Treffern in entscheidenden Phasen den Unterschied machte. Ein Sieg zum Jubiläum: Es wäre die Krönung eines besonderen Tages.
Text: Torben Rosenbohm, EWE Baskets Oldenburg
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