Mit einem fantastischen Endspurt drehte das Team der Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB in der ProB Nord ein verloren geglaubtes Spiel und setzte sich mit 76:75 (30:41) auswärts gegen den SC Rist Wedel durch.
Nur einen Tag nach dem NBBL ALLSTAR-Spiel standen sich zwei Akteure der Nord-Auswahl auf dem Feld gegenüber: Jan Niklas Wimberg, der Tags zuvor in seinem zweiten ALLSTAR-Spiel auf beachtliche 22 Punkte, 3 Rebounds, 3 Assists und 4 geblockte Würfe gekommen war, und der Nachwuchs-Guard Janis Stielow aus Wedel bewiesen auch in der ProB, welches Talent in ihnen steckt. Im direkten Aufeinandertreffen nahmen beide den Schwung des Vortages mit: Stielow führte sein Team mit 19 Punkten und 5 Rebounds an, während Wimberg mit 14 Punkten und 4 Rebounds seine zweitbeste Saisonleistung aufstellte.
In der ersten Halbzeit sorgte eine unterdurchschnittlich schlechte Trefferquote bei Oldenburg dafür, dass Wedel schnell einen beruhigenden Vorsprung herausspielte. Auch nach der Pause dominierten zunächst die Gastgeber, so dass sie fünf Minuten vor Ende des dritten Viertels mit 35:59 eine aus Oldenburger Sicht fast uneinholbar große Differenz aufgebaut hatten. Aber wie so oft in dieser Saison bewies das Team von Mladen Drijencic Charakter und lieferte ein beeindruckendes Comeback. Ein 36:16-Lauf in den finalen 15 Minuten drehte die Partie und bescherte den Oldenburgern den wichtigen neunten Saisonsieg. Da fünf der sieben verbleibenden Partien vor heimischem Publikum stattfinden, hat dieser Sieg die Ausgangslage der Akademie beim Kampf um die Playoff-Plätze entscheidend verbessert.
Dennoch war es für Drijencic ein Abend mit ganz unterschiedlichen Emotionen. In die große Freude über den Sieg mischte sich auch etwas Enttäuschung über das schwache Auftreten zu Beginn der Partie: „In der ersten Hälfte hat uns die nötige Konzentration gefehlt. Wir haben viele Fehler gemacht und dem Gegner immer zu viel Raum zum Agieren gelassen. In den ersten 25 Minuten fehlte uns einfach die Konstanz. Ich habe dann an den Stolz der Mannschaft appelliert und die Verteidigung umgestellt. Plötzlich hat sich das Team an alles erinnert, was wir unter der Woche erarbeitet haben. Die jungen Spieler müssen 40 Minuten an ihr Limit gehen, damit sie ihr Potential voll entwickeln können.“
Die Schlussphase der Begegnung war an Dramatik kaum zu überbieten. Drei Minuten vor Ende der Partie brachte Mike Taylor Oldenburg bis auf einen Zähler an Wedel heran, ehe Lee Jeka und Diante Watkins mit erfolgreichen Dreipunktwürfen das Polster für die Gastgeber wieder ausbauten. Wimberg, Kai Hänig, Dominic Lockhart und wieder Taylor sowie drei entscheidende Ballgewinne in den letzten zwei Minuten stellten dann die Weichen auf Sieg. Für Oldenburg kamen Kevin Smit und Taylor jeweils auf 15 Punkte. (ms)