Die größte Überraschung hat Hausherr Hermann Schüller gleich zu Beginn in seinem Eröffnungsstatement geliefert: „Ich konnte damals mit dem Thema Glas nichts anfangen. Es war mir sogar fremd.“ Erstaunliche Worte für einen, der dann 1977 mit zwei Angestellten im Ammerland etwas begonnen hatte, was ohne Umschweife als herausragende unternehmerische Erfolgsgeschichte betitelt werden kann. Schließlich ist Semcoglas heutzutage auch am Bau von Regierungsgebäuden in Südostasien beteiligt und produziert mehr als drei Millionen Quadratmeter Sicherheits- und Isoliergläser pro Jahr und bietet weit über 30.000 Produkte an.
Schüller, geschäftsführender Gesellschafter der an 20 Standorten europaweit vertretenen Semcoglas Holding, schilderte am vergangenen Donnerstagabend auf der 15. Unternehmerrunde des Basketball Business Club (BBC) in der nagelneuen Produktionsstätte in Bad Zwischenahn (s. Bildergalerie unten) die Anfänge und auch die besonderen Rahmenbedingungen in einer besonderen Branche, die sich über die Jahrzehnte hinweg fundamental verändert hat. „Früher mussten nur die Löcher in den Wänden irgendwie geschlossen werden, heute reden wir von aufwendigsten Technik- und Design-Lösungen.“
Schüller weiter: „Ich bin damals mit einem 300.000-D-Mark-Darlehen meines Vaters gestartet und hatte zwei Mitarbeiter: einer kannte sich mit der Produktion aus, der andere mit der Kalkulation. Von beiden Dingen hatte ich keine Ahnung. Und mir war auch nicht klar, auf was ich mich da als Marketing-Experte direkt nach meinem Studium in München eingelassen hatte. Das Ganze war schon sowas wie ein Ritt auf der Glasscheibenkante.“
Als Semco immer stärkeres Wachstum hinlegte, wurde die oligopolistische Aufstellung der Rohstoff-Lieferanten der Glas produzierenden Branche zu einem großen Problem für Semco. Verabredete Preisgestaltung, Kontingentierung und Quoten bereiteten Schüller Kopfzerbrechen. Dank geschicktem Management wurden auch diese strukturellen Hürden schließlich überwunden. Davon durften sich die 100 geladenen Gäste des Basketball Business Club, allesamt Partner der EWE Baskets Oldenburg, in der Bertha-Benz-Straße in Bad Zwischenahn auch anhand von Führungen und Rundgängen in der mit der Unterstützung der Porsche Consulting konstruierten modernen Produktionsanlage überzeugen.
Leannova-Geschäftsführer Benjamin Bütfering zeigte den Besuchern, was mit Hilfe digitaler Technik und Virtual-Reality-Anwendungen mittlerweile in der Fabrikplanung möglich ist. Wie auf einem Verschiebebahnhof lassen sich Maschinen-Positionierungen und Abläufe optimieren, während das Planungs-Tool sofort die Veränderungen auf der Kostenseite berechnet und anzeigt.
Mit Bier, Bratwurst und Kartoffelsalat sowie geselligem Beisammensein und anregenden Gesprächen über „Curved Glas“ und den Aussichten der EWE Baskets in den BBL-Playoffs ließ der BBC den Abend ausklingen.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Websites der Semcoglas-Gruppe
www.semcoglas.com
und der Leannova
www.leannova.de