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Hellwache Hagener nutzen ihre Chance

07.12.2013

Eine Halbzeit auf Augenhöhe, sieben Minuten lang indisponiert, dann wieder heran gekämpft und schließlich doch den Anschluss verpasst - es war ein munteres Spiel, das die EWE Baskets Oldenburg am Samstag zum Auftakt des 12. Spieltags in der Beko Basketball Bundesliga bei Phoenix Hagen erlebten.

Das Resultat aber schmeckte den Norddeutschen in keiner Form: Beim 78:98 kassierten die Oldenburger eine deutliche Niederlage und mussten gleichzeitig das Ende einer tollen Serie akzeptieren: Es war die erste Schlappe im sechsten Auswärtsspiel der Saison.

Dru Joyce, Julius Jenkins und Rickey Paulding führten die Liste der Korbschützen für die EWE Baskets mit jeweils 14 Punkten an, auch Chris Kramer kam mit 10 Zählern noch auf einen zweistelligen Wert. 19 Ballverluste waren am Ende ebenso ein Faktor für die Niederlage wie die Negativserie zu Beginn der zweiten Halbzeit.

Eine Halbzeit lang ging es lustig hin und her auf dem Parkett der ausverkauften Arena, die bei den Fans noch immer der langen Tradition folgend Ischelandhalle heißt, und keine der beiden Mannschaften konnte sich absetzen. In den ersten zehn Minuten wurden immer wieder kleine Läufe ausgetauscht, von denen Hagen den ersten (4:0) und Oldenburg den letzten (18:15 nach einem 4:0, 9.) erwischte - mit einem 21:20-Vorsprung gingen die Gäste in die erste kurze Pause. Dreier in Serie auf beiden Seiten kennzeichneten das zweite Viertel, in dem sich Hagen zweimal davon schlich (31:25, 15. und 39:35, 19.); die EWE Baskets fanden aber (noch) Antworten und hielten den Rückstand zum Seitenwechsel in minimalen Dimensionen (40:42).

Was 20 Minuten lang knapp war, kippte in der Folge überdeutlich in Richtung der Gastgeber. Vier Punkte von David Bell, der schon nach fünf Minuten drei Fouls gesammelt hatte und seinen Ärger jetzt in Zähler ummünzte (am Ende war er bei 23), fünf obendrauf vom heute ebenfalls überragenden Nikita Khartchenkov (19) - ein 9:0-Start in Halbzeit zwei verwandelte das Rund in ein Tollhaus und zwang Sebastian Machowski zur Auszeit. Resultat der Maßnahme? Es kam noch schlimmer: Ein Foul von Andrea Crosariol, ein Technisches als Zugabe und weitere Punkte von Hagen. Beim 67:49 durch Mark Dorris war der Oldenburger Optimismus arg reduziert. Ein Dunking von Nemanja Aleksandrov wurde immerhin noch wohlwollend mitgenommen (58:71, 30.).

Bis zur 37. Minute kämpften die EWE Baskets noch einmal mit allem, was sie hatten, doch als Aleksandrov just zum 73:81 verkürzte, wurde im nächsten Baskets-Angriff ein Wurf von Dru Joyce geblockt - die Hagener werteten das als Zeichen der Überlegenheit, setzten sich erneut ab und überrollten jetzt die erschöpften und verzagenden Norddeutschen, die sich zu allem Überfluss auch noch zwei technische Fouls fingen.

Die Chance zur Verbesserung ist nah: Am Mittwoch winkt gegen Charleroi das Last 32 im Eurocup, am Samstag kommt der Mitteldeutsche BC (beide 20 Uhr, große EWE ARENA).

Ingo Freyer: „Wir waren heute 40 Minuten konzentriert. In der ersten Hälfte haben wir Oldenburg die Stärken weggenommen und kaum Dreier zugelassen. Vor der Pause haben wir allerdings leichte Layups ausgelassen, sonst wäre die erste Hälfte schon rund gewesen. In der zweiten Halbzeit haben wir die Intensität und die Aggressivität hochgehalten. Sicherlich hat uns auch das Auswärtsspiel von Oldenburg in Zagreb am letzten Mittwoch ein wenig in die Karten gespielt. Ich freue mich, dass uns Nikita Khartchenkov, Ole Wendt und Henry Dugat heute sehr helfen konnten. Wir dürfen ein bisschen stolz sein.“

Sebastian Machowski: „Wie im Vorjahr haben wir in Hagen verloren. Doch im letzten Jahr konnten wir unser Defensivkonzept bis zum Ende durchhalten. Diesmal haben wir 98 Punkte zugelassen, damit ist es schwer zu gewinnen. Der Start ins dritte Viertel war völlig inakzeptabel. Wir haben uns mehr mit den Schiedsrichtern als mit dem Spiel beschäftigt, das will ich in Zukunft nicht mehr sehen. Hagen war defensiv einfach besser als wir. Die vielen Hagener Offensivrebounds, die eigenen Ballverluste – das lag an der Aggressivität von Phoenix. Aber auch daran, dass wir nach dem Spiel in Zagreb wohl mental nicht bereit genug waren, um hier zu gewinnen.“

Text: Torben Rosenbohm, EWE Baskets Oldenburg