Die EWE Baskets Oldenburg stehen am Sonntag (18 Uhr) vor dem nächsten Spitzenspiel. Mit Brose Bamberg ist dann die herausragende deutsche Mannschaft der letzten Jahre zu Gast in der großen EWE Arena.
Ausgangssituation: Zum ersten Mal in diesem Jahr müssen sich die EWE Baskets mit einer kleinen Serie von Rückschlägen auseinandersetzen. Die Oldenburger zeigten zwar gegen Ulm und Banvit, dass die Mannschaft über weite Phasen mit den Spitzenmannschaften aus BBL und Basketball Champions League mithalten kann, zum Sieg fehlten aber in allen Partien Kleinigkeiten. In der Türkei vermisste die Mannschaft von Headcoach Mladen Drijencic zudem auch die kämpferische Art von Maxime De Zeeuw beim Rebounding. Einzig in Würzburg gelang es dem Team nicht, das Leistungsvermögen auf das Parkett zu bringen.
Nach dem Aus in der Basketball Champions League gilt die Konzentration jetzt den verbleibenden neun Partien in der BBL. Die EWE Baskets starten in die entscheidenden Wochen der Saison mit einer Position, die noch viele Möglichkeiten offen lässt. Während Bayreuth auf dem vierten Platz bereits enteilt scheint, liegen Bonn mit vier Minuspunkten Vorsprung und Berlin, das eine Niederlage weniger kassiert hat, noch in Reichweite. Gleichzeitig ist Ludwigsburg auf dem achten Rang nur zwei Minuspunkte zurück.
Dabei erwartet die Oldenburger in den kommenden Wochen ein herausforderndes und reizvolles Programm. Nach der schweren Aufgabe gegen Bamberg sind mit ALBA BERLIN, den MHP RIESEN Ludwigsburg und medi bayreuth noch einige direkte Konkurrenten zu Gast in der großen EWE Arena. Bonn, Gießen, Jena und München lauten zudem die Auswärtsreisen zu Teams, die noch im Playoff-Rennen liegen. Angesichts der Partien gegen nahezu alle Mitbewerber um die Plätze 5 bis 8, halten die EWE Baskets ihr Schicksal dabei in der eigenen Hand.
Der Gegner: Wenn die Frage nach der sportlichen Nummer Eins im deutschen Basketball aufkommt, kann die Antwort in den letzten Jahren nur Brose Bamberg heißen. Sechs Meisterschaften und vier Pokalsiege gingen seit 2010 nach Franken. Eine Dominanz, die sich unter Headcoach Andrea Trinchieri noch verstärkt hat. Nur eine Niederlage kassierten die Bamberger in dieser Saison, obwohl der aufgeblähte Spielplan in der Euroleague den Gästen körperlich viel abverlangt.
Donnerstag Belgrad, Montag Gießen, Freitag Istanbul, so lautet das Programm des Teams von Headcoach Andrea Trinchieri, bevor Bamberg am Sonntag bei den EWE Baskets antritt. Die Begegnung in Oldenburg ist die 50. Bamberger Partie der laufenden Saison, die höchste Belastung aller Teams in der BBL. Gleichwohl können die Gäste es sich leisten, ihren Kader auf diese Anforderungen auszurichten. 14 bis 16 Spieler, die in nahezu jeder anderen Mannschaft zur Rotation zählen würden, gehören zum Team, gleich acht ausländische Akteure teilen sich regelmäßig die Einsätze. So kann Bamberg aktuell die Ausfälle von Janis Strelnieks und Elias Harris nahezu problemlos kompensieren.
Ein Blick auf die Statistiken zeigt die Ausgeglichenheit der Mannschaft. Gleich 14 Spieler kommen in ihren Einsätzen auf einen Schnitt von über 10 Minuten Einsatzzeit, nur zwei Spieler müssen über zehn Punkte im Schnitt erzielen. Spielmacher Fabien Causeur markiert 11,3 Punkte pro Partie, Darius Miller erreicht 10,3 Zähler.
Als Team liefert Bamberg zudem beeindruckende Zahlen: 51,2 Prozent Wurfquote, 41,5 Prozent von der Dreierlinie, 20 Assists oder 12 Ballverluste, die Gäste gehören in jedem Bereich zur Spitze der Liga, besiegen ihre Gegner im Schnitt mit 17 Zählern Vorsprung. Die einzige Saisonniederlage bei den noch ungeschlagenen Ulmern sorgt aber dafür, dass Bamberg weiter jeden Sieg dringend benötigt, um den ersten Platz noch zu erreichen.
Zahlen zum Spiel: Die Gesamtbilanz gegen Bamberg ist mit 17 Siegen aus 54 Spielen nicht ermutigend. Die Bamberger zählen auch zu den wenigen Teams, die mit 17 Erfolgen aus 26 Begegnungen eine positive Bilanz in Oldenburg haben. Gleichzeitig dürfen die Erinnerungen an den Pokalsieg 2015 und den 102:97-Heimsieg aus dem vergangenen Jahr Hoffnung auf die nächste Überraschung machen.
Bild: Daniel Löb