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Schwung holen für die Auswärtstour

09.10.2015

Ausgangssituation: Spürbare Erleichterung machte sich am Mittwochabend in der großen EWE Arena breit. Die Oldenburger hatten in der Partie gegen die FRAPORT SKYLINERS angedeutet, warum die Verantwortlichen großes Vertrauen in die Zusammenstellung des Kaders setzen und sich gegen einen starken Gegner den wichtigen Erfolg gesichert.

Mit dem versprochenen Engagement war das Team von Headcoach Mladen Drijencic in die Partie gegangen und hatte vor allem in der ersten Halbzeit eine starke Leistung geboten. Besonders die Offensive zeigte sich deutlich verbessert: 21 Assists bei nur 13 Ballverlusten gegen einen intensiv verteidigenden Gegner bestätigten den positiven Trend aus dem Training. Immer wieder fanden die Oldenburger gute Abschlüsse aus Nah- und Mitteldistanz (60 Prozent Trefferquote). Herausragend agierten dabei Vaughn Duggins (25 Punkte), der viel Verantwortung übernahm und der in Korbnähe kaum zu stoppende Brian Qvale (20 Punkte bei 72,7 Prozent Trefferquote). Gleichwohl zeigte sich in der zweiten Halbzeit das Fehlen des eingeplanten Spielmachers Scott Machado. Zudem ermöglichten 19 Offensiv-Rebounds den Gästen viele zweite Chancen.

Gegen medi bayreuth wollen die EWE Baskets nun vor einer knapp zweieinhalbwöchigen Auswärtstour in der Erfolgsspur bleiben. Nach der Begegnung am Sonntag folgen vier schwere Partien in der Fremde. Bonn (14. Oktober/Eurocup), Ludwigsburg (17. Oktober/BBL), Trento (21. Oktober/Eurocup) und Bamberg (25. Oktober/BBL) lauten die anspruchsvollen Aufgaben binnen zwei Wochen. Erst am 27. Oktober im Eurocup gegen Bilbao sowie am 31. Oktober gegen Braunschweig werden die Oldenburger wieder vor eigenem Publikum auftreten – allein das sollte Grund genug sein, an diesem Sonntag in die Arena zu kommen.

Der Gegner: In einer schwierigen Situation befindet sich medi bayreuth bereits nach zwei Begegnungen. Bei ALBA BERLIN hatten die Franken noch positive Ansätze gezeigt und hielten bis zur Pause gut mit. Erst ein 0:18-Lauf im dritten Viertel sorgte für die Niederlage. Am vergangenen Mittwoch folgte ein kollektiver Blackout im ungünstigsten Moment. Im ersten Heimspiel unterlagen die Bayreuther den Basketball Löwen Braunschweig mit 58:98. Besonders am Brett erwiesen sich die Franken den Gästen als unterlegen. Gleichwohl dürfte die deutliche Heimniederlage die Partie am Sonntag für die EWE Baskets nicht einfacher machen. Die Bayreuther werden sich für den schwachen Auftritt rehabilitieren wollen und mit großem Engagement in die Partie gehen.

Über individuelle Qualität verfügt der Kader von medi bayreuth in jedem Fall. Nach der mit Platz 16 enttäuschenden vergangenen Saison hatte Headcoach Michael Koch ein neues Team zusammengestellt, dem man durchaus einen Platz im Mittelfeld zutrauen konnte. Besonders der Backcourt um Spielmacher Jake Odum, Jeffrey Xavier und Travis Leslie verspricht Qualität. Hinzu kommen mit Bastian Doreth und Steve Wachalski erfahrene deutsche Akteure.

Personalsituation: Dennis Kramer fällt weiterhin mit einer Knieverletzung aus. Scott Machado trainiert seit einer Woche intensiv mit dem Team. Die Chancen ihn auf dem Parkett zu sehen, steigen mit jeder Trainingseinheit. Ob dies am Sonntag der Fall ist, wird bis kurz vor der Begegnung offen bleiben. Zudem darf Oldenburgs Coach Mladen Drijencic nur sechs seiner derzeit sieben ausländischen Spieler nominieren.

Die Gäste hingegen wurden von Verletzungsproblemen auf der Center-Position heimgesucht. Kendall Gray (Muskelfaserriss) und Philipp Heyden (Knieoperation) kamen in den bisherigen Partien nicht zum Einsatz und drohen auch gegen die EWE Baskets auszufallen. Bayreuth verpflichtete in Domagoj Bubalo und Enosch Wolf doppelten Ersatz nach.

Bilanz: Die Ergebnisse der bisherigen 10 Duelle in der Beko BBL lesen sich für die EWE Baskets hervorragend. Acht Siege konnten die Oldenburger erzielen, in eigener Halle sind sie gegen die Franken bisher gar unbesiegt. In der vergangenen Spielzeit konnten ebenfalls zwei Erfolge gefeiert werden. Früh in der Saison wurden die Bayreuther mit 73:67 besiegt, in Bayreuth folgte ein 87:74.

Stimmen zum Spiel:

Mladen Drijencic: „Wir müssen die guten Aspekte aus dem Spiel gegen Frankfurt mitnehmen und die Fehler abstellen. Wir haben Mittwoch individuell gut verteidigt und hatten im ersten Abschnitt das richtige Tempo im Spiel. Einige Ballverluste in der zweiten Halbzeit waren unnötig, dazu müssen wir besser rebounden. Bayreuth wird mit hoher Energie antreten. Sie werden versuchen, das Spielfeld breit zu machen, schnell zu spielen und zu attackieren. Wir müssen also die Gegenspieler im Eins gegen Eins gut verteidigen. “

Rickey Paulding: „Wenn eine Mannschaft so deutlich verliert wie medi bayreuth im letzten Spiel, dann will sie sich beim nächsten Auftritt unbedingt rehabilitieren. Dementsprechend wird der Gegner in Oldenburg mit viel Energie und Wut im Bauch auftreten. Wir tun gut daran, nicht auf das Ergebnis zu schauen, sondern hoch konzentriert und mit viel Intensität zu beginnen. Ansonsten müssen wir auf der guten ersten Halbzeit gegen Frankfurt aufbauen und versuchen, dieses Niveau über einen längeren Zeitraum abzurufen.“

Was sonst: Bis Sonntag, 11. Oktober, findet der Kramermarkt in Oldenburg statt. Für die Partie gegen medi bayreuth (Sonntag) wird es daher zu einigen Einschränkungen kommen. Rund um die große EWE Arena werden mit Ausnahme der Parkplätze für Menschen mit Behinderung keine weiteren Parkplätze zur Verfügung stehen. Daher bitten wir die Fans, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Die Eintrittskarten für die Begegnungen gelten als Fahrkarte in den Bussen der VWG. Gleichzeitig wird es durch das hohe Verkehrsaufkommen zu längeren Wartezeiten rund um die große EWE Arena kommen. Daher sollten besonders die per Auto oder Bus anreisenden Fans längere Anfahrtszeiten einkalkulieren.


Text: Christian Ruhe, EWE Baskets Oldenburg
Bild: Ulf Duda / fotoduda.de