Hellwach, als es darauf ankam, präsentierten sich die EWE Baskets Oldenburg am Sonntagabend – und erhielten sich die Chance, eine neue Club-Bestmarke aufzustellen. Das 78:65 (33:34) bei medi bayreuth war der vierte Sieg im vierten Spiel der Beko Basketball Bundesliga 2013/2014.
Lassen die Huntestädter am Sonntag gegen die Telekom Baskets Bonn (17 Uhr, große EWE ARENA, Karten unter www.ewe-baskets.de/tickets) einen fünften folgen, hätten sie den besten Saisonstart ihrer Erstliga-Historie eingefahren.
In Bayreuth avancierte ausgerechnet der Ex-Oldenburger Ronnie Burrell mit 16 Punkten zum Topscorer der Hausherren, bei den Gästen stachen Robin Smeulders und Rickey Paulding mit je 17 heraus. 3127 Zuschauer waren dabei, sie erlebten die erste Heimniederlage der Mannschaft von Trainer Predrag Krunic, der von 2007 bis 2012 in Oldenburg an der Seitenlinie verantwortlich gewesen war.
Dass die Oldenburger auch weiterhin ungeschlagen bleiben würden, war lange Zeit alles andere als selbstverständlich. Die Bayreuther erwiesen sich als gut vorbereitet, während die EWE Baskets zunächst den noch immer anwesenden Schrecken der Mittwochniederlage gegen Dinamo Sassari abschütteln mussten. Ronnie Burrell markierte die erste klare Führung Bayreuths (7:2, 2. Minute), die Oldenburger konterten mit einem 7:0-Lauf. Jannik Freese war es schließlich mit der Sirene vorbehalten, zum Viertelende auf 18:20 zu verkürzen. Am Abstand zwischen den Kontrahenten änderte sich in Viertel zwei kaum etwas, die Partie blieb hart umkämpft.
Nach dem Seitenwechsel folgten acht ganz starke Minuten der Bayreuther, die Oldenburg mehr und mehr in Verlegenheit brachten. Ein Dreier von Burrell zum 42:36 (23.), schließlich Kyle Weems gar zum 51:41 (28.) - die EWE Baskets waren in Not. Doch im Moment des höchsten Rückstands zeigten die Norddeutschen Moral, Kampfgeist und Spielkunst. Chris Kramer führte Oldenburg zwei Sekunden vor dem Ablauf der Uhr bis auf 53:55 mit einem Dreier heran und eröffnete einen tollen, viertelübergreifenden Lauf.
Julius Jenkins, Kramer und wieder Jenkins erhöhten für die EWE Baskets zum Auftakt des letzten Abschnitts bis auf 60:55 (32.) und sorgten so für einen unwiderstehlichen 12:0-Lauf. Bayreuth kam noch einmal auf 59:60 heran (35.), doch eine 6:0-Serie zum 65:59 (36.) und ein Treffer von Robin Smeulders zum 72:61 (38.) markierten die elementaren Abschnitte auf dem Weg zum nächsten Sieg. Konrad Wysocki war es dann vorbehalten, den letzten Treffer zu erzielen und den Endstand von 78:65 herzustellen. Bemerkenswert: Ab Minute 28 fuhren die Oldenburger ein 37:14 ein.
Noch am Abend geht es für die Schützlinge von Sebastian Machowski weiter nach München, nach einer Nacht im Hotel folgt am Montag die Weiterreise ins französische Chalon. Dort steht am Dienstag Eurocup-Spiel Nummer zwei an: Bei Elan Chalon, das am Wochenende in der Liga gegen Le Mans gewann, soll der erste Sieg in der internationalen Saison gelingen.
Predrag Krunic:
Das war ein gutes Spiel, beide Mannschaften haben guten Basketball präsentiert. Wir haben eine gute erste Halbzeit gehabt und haben auch in der zweiten Halbzeit gut verteidigt. Nur eine gute Verteidigung bringt uns die Chance, gegen eine offensiv so gute Mannschaft gewinnen zu können. Im dritten Viertel waren wir vorne, haben aber Freiwürfe und einfache Layups nicht gemacht. Gegen so ein Team darf man diese Chancen nicht auslassen, dann kommt der Gegner zurück ins Spiel. Nachdem wir diese Chancen verpasst haben haben wir Offensiv den Rhythmus verloren und wir konnten nicht mehr so stark spielen wir in 80 oder 90 Prozent der restlichen Partie.
Sebastian Machowski:
Es war ein hervorragendes Basketballspiel mit sehr viel Intensität, besonders defensiv. Es war für uns nicht leicht, offensiv einen Rhythmus gegen die sehr gut eingestellte Mannschaft von Predrag Krunic zu finden. Ich denke, in der zweiten Halbzeit haben wir sehr viel richtig gemacht, in der ersten Halbzeit haben wir offensiv noch einiges liegen lassen. In der zweiten Halbzeit haben wir die richtigen Antworten und die richtigen Schlüsse gefunden um die Bayreuther zu attackieren. Gegen Manndeckung und Zone haben wir gut gespielt, vor allem aber defensiv so gespielt, wie ich mir das vorstelle. Wir haben ein weiteres Top-Team aus der Liga bei 65 Punkten gehalten, was eines unserer Ziele ist. Ich freue mich über diesen wichtigen Auswärtssieg, der nicht leicht war.
Text: Torben Rosenbohm, EWE Baskets Oldenburg