Am Sonntag (15 Uhr) starten die EWE Baskets Oldenburg in die Playoffs und damit in die heißeste Phase der Saison. Gegner ist dann der ewige Rivale Telekom Baskets Bonn. Restkarten aus dem Gästekontingent sind unter www.ewe-baskets.de/tickets verfügbar.
Bereits auf der Playoff-Pressekonferenz war sie spürbar, die Mischung aus Anspannung und Vorfreude bei den Verantwortlichen und Leistungsträgern auf die anstehende Phase der Saison, in der die Emotionen von allen Seiten noch einmal steigen, die Atmosphäre dichter wird und unvergessene Geschichten geschrieben werden. Dabei können die Oldenburger mit großem Selbstvertrauen in das Duell gegen Bonn gehen, schließlich stellten Head Coach Mladen Drijencic und sein Team in der Hauptrunde mit 28 Siegen einen neuen Club-Rekord auf und waren mit fast 93 Punkten im Schnitt die beste Offensive der easyCredit BBL in den letzten 20 Jahren. Zudem ist die Unterstützung für die Gastgeber in Stadt und Region immens. Für die Partie am Sonntag sind nur noch wenige Karten aus dem Gästekontingent verfügbar, die zweite Begegnung ist nahezu ausverkauft. Zudem dürfen sich die Mannschaft und Fans auf die Playoff-Choreografie von Thunderstorm Oldenburg freuen. Die EWE Baskets können sich auf einen echten Heimvorteil verlassen, der die Mannschaft zu 16 Heimsiegen in 17 Partien trug.
Gleichwohl sind die Gastgeber auch gewarnt, schließlich ist die Erinnerung an die Saison 2015/2016 noch präsent, als die Oldenburger als Tabellenzweiter in die Playoffs gingen, aber ausgerechnet im ersten Heimspiel nicht die nötige Energie und Intensität auf das Parkett brachten und die Niederlage in den kommenden Partien nicht mehr ausgleichen konnten. Es gilt also im Hinblick auf Sonntag an kleinen Nuancen zu arbeiten, um die Intensität und Energie in der Defensive auf das für die Playoffs nötige Niveau zu schrauben. Die Statistik spricht gleichzeitig allerdings auch deutlich für die Gastgeber: Sechs von acht Playoff-Runden mit Heimrecht gingen an die Oldenburger. Alle bisherigen Duelle gegen Bonn in den Playoffs ob 2009 (3:2) im Finale um die deutsche Meisterschaft, aber auch 2013 (3:2) und 2014(3:2) wurden ebenfalls von den EWE Baskets gewonnen.
Der Gast aus dem Rheinland ist vor den Playoffs vielleicht das am schwersten einzuschätzende Team. Mangelnde Konstanz prägte die Saison, so dass am Ende nur 36:32 Punkte für den siebten Platz sorgten. Der Heimsieg über Bayern München am letzten Spieltag, aber auch die Siege über Bamberg und In Vechta zeigen aber, dass Bonn über das Potenzial verfügt, in guten Phasen jedes Team der Liga zu besiegen. Diese Qualität ist es, die das Team um Josh Mayo in einer nur zehn Tage dauernden Playoff-Serie gefährlich macht.
Mayo ist dabei spielerisch sicher der entscheidende Faktor im Spiel seines Teams. Der Spielmacher verwandelt mit 104 Dreiern die meisten Distanzwürfe der Liga und macht dies mit einer sensationellen Quote von 50,2 Prozent. Für die Oldenburger Verteidiger gilt es also, den Wurf soweit es geht aus dem Spiel des Guards zu nehmen. Grundsätzlich verlassen die Gäste sich in ihrem Spiel stark auf den Distanzwurf, nehmen die viertmeisten Versuche aller Mannschaften der BBL.
Die zweite große Stärke der Bonner ist ihr Center-Duo. Charles Jackson, der im Saisonverlauf lange ausfiel und erst jetzt wieder im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein scheint, erzielt 13,1 Punkte und 6,4 Rebounds pro Begegnung. Martin Breunig entwickelte sich in dieser Spielzeit enorm und steht bei 10,8 Punkten und 4,2 Rebounds.
Auf der Suche nach Schwächen im Bonner Spiel fällt der Blick auf die Defensive. 86,2 Punkte geben die Gäste im Schnitt pro Partie ab, sind damit das schwächste Team unter allen Mannschaften, die an den Playoffs teilnehmen. So übte die Verteidigung mit nur 5,5 Steals im Schnitt nicht genügend Druck auf die Offensive ihrer Gegner aus.