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Ein wenig wie Schach

18.12.2014

Gegner am Sonntag um 16 Uhr sind die Dresden Titans, die vor zwei Wochen in der Halle am Haarenufer noch mit 99:65 besiegt werden konnten. In den besinnlichen Tagen vor Weihnachten die richtige Spannung für das Spiel zu finden, ist nur eine von mehreren mentalen Herausforderungen, vor denen Headcoach Mladen Drijencic in der Vorbereitung seiner Mannschaft steht: „Sonntag muss die Weihnachtsstimmung aus den Köpfen der Spieler sein, damit wir mit der richtigen Intensität in das Spiel gehen. Zusätzlich müssen wir trotz der langen Anreise von Beginn an wach sein. Dresden ist in eigener Halle nicht mit der Mannschaft zu vergleichen, die wir in Oldenburg besiegt haben.“

Ein Blick auf die Statistik gibt dem Oldenburger Trainer dabei durchaus Recht. Steht auswärts eine rabenschwarze 0:7-Bilanz zu Buche, treten die Titans vor eigenem Publikum ganz anders auf. Ein höheres Tempo, mehr Vertrauen in den eigenen Wurf, damit verbunden bessere Trefferquoten und eine deutlich intensivere Verteidigung zeichnen die Gastgeber dort aus. Somit konnten die Sachsen auch fünf der bisherigen sechs Spiele in eigener Halle gewinnen.

Beim 99:65-Heimsieg vor zwei Wochen, hatten die Oldenburger ihren Gegner noch in allen Belangen dominiert. 17 Offensivrebounds eroberte die Baskets Akademie, zwang die Titans zu vielen Ballverlusten, spielte über weite Strecken Zonenverteidigung und ließ Dresden so nie ins Spiel kommen. Gleichzeitig gelang es die Schlüsselspieler Damon Smith und Kevin Butler weitestgehend zu kontrollieren.

Eine Blaupause liefert diese Partie indes für Mladen Drijencic nicht: „Mit dieser kurzen Pause, erinnert das Duell mit Dresden schon an die Playoffs. Beide Mannschaften kennen sich, beide Trainer werden versuchen kleine Veränderungen vorzunehmen, die eine große Wirkung haben können. Es ist ein wenig wie ein Schachspiel, wenn man versucht den Gegner zu überraschen und gleichzeitig seine Züge vorherzusehen. Für mein Team wird es am Sonntag auch eine Probe sein, ob die Spieler schon flexibel genug sind, sich Veränderungen im Spiel anzupassen.“

Die sportliche Bedeutung des Aufeinandertreffens zweier Tabellennachbarn ist hoch. In der sehr engen ProB (nur zwei Siege trennen Platz 3 und 12) kann eine kleine Siegesserie bereits einen großen Sprung bedeuten. Die Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB könnte mit dem fünften Sieg aus den letzten sechs Spielen den Playoffplatz festigen und zumindest ein kleines Polster zu den hinteren Rängen aufbauen.

Text: Christian Ruhe, EWE Baskets Oldenburg

Foto: Kai Niemann