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84:72 beschert EWE Baskets Halbfinale gegen Bayern

21.05.2014

Mit offensiver Brillanz, defensiver Entschlossenheit und unbändigem Willen spielten die Hausherren vor 6.000 Zuschauern gut 35 Minuten lang wie aus einem Guss und überstanden schließlich auch eine kurze Wackelphase, um am Ende einen 84:72-Erfolg zu feiern. Topscorer war Julius Jenkins mit 16 Punkten, bei Bonn kam Tony Gaffney auf 19.

Der Sieg gegen Bonn war gleichbedeutend mit dem 3:2 im Viertelfinale und bescherte den Oldenburgern den zweiten Halbfinaleinzug in Serie. In der Runde der letzten Vier treffen die Norddeutschen jetzt auf den Hauptrunden-Ersten FC Bayern München, der sich im Wiederholungsspiel bei den MHP RIESEN Ludwigsburg deutlich durchsetzte.

Die Termine für die ersten drei von fünf möglichen Spielen stehen fest: Los geht es am Sonntag, 25. Mai, um 17.45 Uhr in München. Am Mittwoch, 28. Mai, folgt um 19 Uhr Spiel zwei - Tickets für die Partie in der EWE ARENA gibt es ab Donnerstag, 22. Mai, 10 Uhr unter www.ewe-baskets.de/tickets und an allen Vorverkaufsstellen. Partie drei steigt dann wieder in München am Samstag, 31. Mai, um 17.45 Uhr.

Der Abend in der EWE ARENA nahm am Mittwoch einen denkwürdigen Verlauf. Die Oldenburger packten die defensiven Daumenschrauben raus und fanden im Angriff schnell den richtigen Zugriff auf die Partie. Über 7:2 (3. Minute) und 15:6 (7.) eroberten sich die Gastgeber eine 20:9-Führung nach zehn Minuten und glänzten mit einer Trefferquote von 67 Prozent aus dem Feld. Die Bonner mussten angesichts ihrer nur vier erfolgreichen Würfe bei 21 Versuche verzweifeln.

Oldenburg hatte noch lange nicht genug. Bis auf 34:9 (14.) schraubten die Schützlinge von Trainer Sebastian Machowski ihren Vorsprung und profitierten an diesem Abend auch und gerade davon, dass keinerlei Bruch im Spiel entstand, als die Spielzeit auf viele Schultern verteilt wurde. Die Gäste versuchten verzweifelt, den Kontakt nicht ganz abreißen zu lassen, lagen nach 20 Minuten aber doch deutlich mit 27:48 im Hintertreffen.

Die Party aus Oldenburger Sicht setzte sich auch in Viertel drei ungebremst fort. Immer wieder suchten die EWE Baskets den Weg zum Korb - und fanden ihn. Bonn schaffte es nicht, die Lücke zu verkleinern, und lag nach 30 Minuten nahezu aussichtlos mit 45:68 hinten. Unvorstellbar, dass es nicht doch noch einen engen Moment geben sollte in einer Serie, die vier Spiele lang von der puren Dramatik gelebt hatte.

Und eben dieser Moment kam. Sechs Minuten vor dem Ende schien die Sache aus Oldenburger Sicht unter Kontrolle gebracht zu sein (73:49), doch dann leisteten sich die Norddeutschen Fehler, Unkonzentriertheiten und schlimme Aussetzer - Bonn sagte nicht nein und verkürzte per 15:0-Zwischenspurt bis auf 64:73. Adam Chubb brach schließlich den Bann, Dru Joyce erhöhte von der Freiwurflinie auf 77:64; die Widerstände der Gäste kamen zum Erliegen.

Mathias Fischer (Telekom Baskets Bonn): „Glückwunsch an die Oldenburger, die heute verdient gewonnen haben und jetzt ins Halbfinale einziehen dürfen. Oldenburg hat den besseren Basketball gespielt. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir zu viele einfache Punkte zugelassen. Wir haben alleine im zweiten Viertel 28 Punkte kassiert – das hat uns entscheidend in Rückstand gebracht. In den ersten 20 Minuten haben wir nie unseren Rhythmus gefunden und waren nie in der Lage, Oldenburg entscheidend zu stoppen. Wir sind dann zwar nach der Pause aufgewacht, aber leider etwas zu spät. Am Ende haben wir so gespielt, wie wir es eigentlich das ganze Spiel über geplant hatten. Da waren wir aggressiv und haben Oldenburg immer wieder unter Druck gesetzt. Wir konnten den Rückstand zwar noch einmal in den einstelligen Bereich bringen, aber es hat am Ende nicht gereicht. Es war eine hervorragende Serie von beiden Mannschaften und ich mache meinem Team ein großes Kompliment dafür, dass sie nie aufgegeben und immer an sich geglaubt haben. Wir haben uns während der Saison gefunden und sind verdient in die Playoffs eingezogen. Sicherlich sind jetzt viele enttäuscht und werden sagen: ´Schon wieder gegen Oldenburg ausgeschieden´, aber für mich waren es die ersten Playoffs mit diesem Team und ich bin zufrieden mit dem Kampf und dem Engagement, den die Mannschaft gezeigt hat. Es war für uns eine Saison, auf die man stolz sein kann.“

Sebastian Machowski (EWE Baskets Oldenburg): „Ich bin sehr stolz auf das Team und freue mich über den Halbfinaleinzug. Es war eine sehr enge Serie, was wir uns natürlich in dieser Form nicht so gewünscht haben. Es war heute aber eine große Leistung meines Teams, dass wir die entscheidende Leichtigkeit im finalen Spiel der Serie gefunden haben. Besonders offensiv haben wir in der ersten Halbzeit mit viel Freude aufgespielt und entsprechend gepunktet. Nach der Pause mussten wir dann eine Drangperiode der Bonner überstehen, aber am Ende haben wir verdient gewonnen. Ein riesiger Dank gebührt unseren Fans, die uns in allen drei Heimspielen fantastisch unterstützt haben. Die Heimspiele haben viel Spaß gemacht und wir wollen gegen München auf jeden Fall zweimal vor eigenem Publikum spielen. Jetzt bereiten wir uns auf das Halbfinale vor und hoffen, dass wir schon das erste Spiel der Serie in München stehlen können. Heute hat der Teambasketball uns zum Erfolg getragen und dürfte auch den Fans viel Spaß gemacht haben. Ich will aus der hervorragenden Mannschaftsleistung niemanden hervorheben, aber die Bankspieler und besonders Robin Smeulders und Philipp Neumann haben heute eine Energie und Intensität ins Spiel gebracht, die Bonn in dieser Form nicht matchen konnte. Bonn war ein sehr guter Gegner in dieser Serie und ich gratuliere Mathias zu fünf wirklich hochklassigen Spielen.“

Text: Torben Rosenbohm, EWE Baskets Oldenburg
Bild: fotoduda.de