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Beeindruckender Schlussspurt in Bilbao wird nicht belohnt

02.12.2015

Die EWE Baskets haben die große Überraschung im Eurocup verpasst. Trotz der 68:73-Niederlage bei Dominion Basket Bilbao haben die Oldenburger aber weiterhin gute Chancen aufs Weiterkommen.

Die EWE Baskets starteten mit Klemen Prepelic, Chris Kramer, Rickey Paulding, Nemanja Aleksandrov und Brian Qvale. Von Mladen Drijencic gut eingestellt begannen die Gäste vor 4350 Zuschauern mutig und selbstbewusst. Im Backcourt wurden die Spanier früh verteidigt und zunächst fern von der Dreierlinie gehalten. Das funktionierte am Anfang vortrefflich, die im Hinspiel so starke Offense von Bilbao wirkte ratlos. Gleichzeitig nahmen die Oldenburger das schnelle Spiel auf, spielten ein gutes Pick and Roll und deckten schonungslos die Lücken in der gegnerischen Defense auf. Die 9:2-Führung nach zwei Minuten war Ausdruck einer couragierten Leistung.

Bilbaos Headcoach Sito Alonso reagierte und erhöhte den Druck auf die Oldenburger Aufbauspieler. In der Folge kamen die Gäste weniger zu freien Würfen. Die Dreierquote lag nach sieben Versuchen immer noch bei null Prozent. Auf der Gegenseite fand Bilbao immer besser ins Spiel und glich zum 12:12 aus. Baskets-Trainer Drijencic reagierte auf das frühe zweite Foul von Nemanja Aleksandrov und brachte eine kleinere Formation auf den Court. Vor allem Vaughn Duggins kam wie gewohnt ins Rollen und verhalf der Mannschaft mit seinen Punkten zur 21:15-Führung. Robin Smeulders legte per Korbleger zum 23:15 nach - zur höchsten Führung der EWE Baskets. Mit 23:20 brachten die Gäste ein gutes Viertel in die kurze Pause.

Mit Wiederbeginn suchten die Oldenburger zunächst nach ihrem Rhythmus. Bilbao agierte nun viel aggressiver und ging erstmals in Führung. Vor allem der Ex-Göttinger Alex Ruoff gab seinem Team viel Inspiration. Der 12:0-Lauf für die Gastgeber manifestierte den Aufwärtstrend der Gastgeber. Doch die Baskets waren nicht gewillt, sich kampflos zu ergeben und antworteten ihrerseits mit einer 8:0-Serie. Mit der durchaus überraschenden Führung von 40:37 hatten sie nach 20 Minuten das bessere Ende für sich. Rickey Paulding war mit acht Punkten zu diesem Zeitpunkt bester Werfer.

Das dritte Viertel schien zum Knackpunkt der Partie zu werden. Die Oldenburger verloren komplett ihren Rhythmus, sammelten kaum noch Rebounds ein und trafen nicht mehr wie zuvor. Als europäisches Top-Team nutzte Bilbao die Schwächeperiode der Gäste schonungslos aus und wendete das Blatt. Über 42:42 und 53:47 fanden die Spanier nun auch das Händchen von der Dreierlinie und kamen erst beim 64:48 am Ende des dritten Viertels zum Stoppen.

Bedurfte es eines Beweises über den großen Teamgeist und Zusammenhalt im Oldenburger Kader, muss dafür unbedingt der Schlussabschnitt taugen. Mit der 2:3-Zone in der eigenen Verteidigung brachte Headcoach Drijencic den Gegner taktisch völlig aus dem Konzept. Dafür warfen sich die Baskets in nahezu jeden Ball und kämpften sich mit viel Leidenschaft in die Partie zurück. Die Dreierquote blieb mit 13 Prozent zwar weiter unterirdisch, dafür agierten die Gäste hellwach in der Defense, clever im Spielaufbau und treffsicher aus der Nahdistanz. Mit einem sensationellen 20:2-Lauf waren die Oldenburger nicht nur im Spiel zurück, sondern lagen nach Duggins´ Korbleger sogar mit 68:66 in Führung.

Die Schlussminute entwickelte sich zum fast schon gewohnten Baskets-Thriller. Gab es zuvor nahezu ausnahmslos richtige Entscheidungen auf Seiten der Oldenburger, fehlte am Ende die Konzentration und auch ein wenig die Cleverness gegen das Spitzenteam aus Bilbao. Alex Mumbro verwandelte komplett freistehend einen Dreier zum 69:68. Eine Auszeit von Mladen Drijencic beim Stand von 68:71 gab seinen Spielern 1:14 Minuten vor Ende noch einmal Luft zum Durchpusten. Vaughn Duggins ging danach wieder einmal voran, nahm Herz und Ball in die Hand - und verfehlte zweimal in Folge.

Der amerikanische Aufbauspieler war mit 18 Punkten erneut der Top-Scorer, wie üblich gefolgt von Center Brian Qvale mit 17 Zählern. Bei Bilbao war Dairis Bertans mit 15 Punkten am erfolgreichsten. Giorgos Bogris sammelte zudem 14 Rebounds ein.

Trotz der fünften Niederlage im achten Eurocup-Spiel haben die EWE Baskets alle Chancen aufs Weiterkommen. Am kommenden Dienstag muss das Team um Kapitän Rickey Paulding bei JSF Nanterre antreten. Am Mittwoch, 16. Dezember ist Olimpija Ljubljana zum Gruppenfinale in der großen EWE ARENA zu Gast.

Text: Oliver Schulz/EWE Baskets Oldenburg
Foto: Aitor Arrizabalaga